Um von A nach B zu kommen, gibt es in Wien nicht nur verschiedenste Transportmittel, sondern auch diverse digitale Helfer. Als Alternative zu Google Maps, WienMobil oder Wegfinder ging Ende November Citymapper an den Start. Das Londoner Start-up setzt auf eine handverlesene Auswahl an derzeit 41 internationalen Städten und ihre unterschiedlichen Mobilitäts-Möglichkeiten. 

Dass die beliebte Travel-App nicht schon früher in Wien startete, mag verwundern, stammen mit Jakob Rieckh als “Head of Cities” und Gilbert Wedam als “Head of Design” doch zwei führende Kräfte des Unternehmens aus Österreich. Beide lebten mehrere Jahre in Wien, die Expansion in die Heimat war für sie daher eine Herzensangelegenheit. Wie bei jeder anderen Stadt nahm man sich aber auch für Wien bewusst Zeit, um alle Eigenheiten zu erfassen. 

“Es geht für uns bei einer neuen Stadt immer darum, wie wir sie weiterentwickeln können. Sie soll nicht nur Touristen ansprechen, sondern auch alle Wiener*innen, die tagtäglich hier unterwegs sind. Das bedeutet, dass du jeden Tag etwas anpassen und updaten musst. Daher gehen wir bei der Auswahl sehr restriktiv vor”, sagt Rieckh.

Citymapper verspricht Navigation in Echtzeit. Das heißt, es werden einem nicht nur Öffi-Linien und der Weg dorthin angezeigt, man wird auch ans Aussteigen erinnert, sieht, wann man ankommt und welchen U-Bahn-Ausgang man besten wählt. Das ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal und funktioniert auch tadellos – wenn das GPS-Signal nicht beeinträchtigt ist, was in manchen U-Bahn-Stationen vorkommen kann. “Hier sind wir hardwaremäßig limitiert. Andere Städte sind hier schon besser ausgerüstet”, erklärt Rieckh. 

Neben nützlichen Features wie einem Pendler-Assistenten kommt Citymapper auch mit einer charmanten Portion Schmäh daher. So ist Wien in der App durch einen Sissi-Cartoon mit einer Bierdose in der Hand repräsentiert und in der persönlichen Statistik kann man nachlesen, wie viele Leberkässemmeln man sich schon zu Fuß gehend verdient hat. Andere Services wie E-Scooter (Bird, Lime), Citybikes, und Share Now sind ebenfalls in der App integriert, weitere, wie z.B. Uber sind in Planung.

Einen Schritt weiter ist das Start-up in London, wo es seit diesem Jahr mit dem Citymapper Pass eine Abokarte für mehrere Mobilitäts-Services gibt – von der U-Bahn bis zum Leih-Fahrrad. “Das Feature würden wir natürlich gerne auch in anderen Städten ausrollen, aber jede Stadt hat ihre eigenen Regeln”, so Rieckh.