Auch der zweite Anlauf des steirischen Chip- und Sensorherstellers ams, die Mehrheit am deutschen Lichttechnikkonzerns Osram zu übernehmen, läuft schleppend. Erst 3,3 Prozent der Osram-Aktionäre haben ihre Aktien bisher im Rahmen des Übernahmeangebots angeboten. Die Annahmefrist endet am 5. Dezember um Mitternacht.
"Um eventuelle Marktspekulationen zu beenden, bestätigt ams, weder den Angebotspreis von 41,00 Euro ändern noch die Mindestannahmeschwelle von 55 Prozent senken zu wollen", teilte der Chiphersteller am Mittwochabend mit. Man sehe "keine Vorteile in einer bedeutenden Minderheitsbeteiligung an Osram ohne klaren Weg zur Erlangung von Kontrolle". ams hält bereits eine direkte Beteiligung an Osram in Höhe von 19,99 Prozent.
Wenn ams die Mindestannahmeschwelle nicht erreicht, will man "alle Optionen prüfen". Man werde aber mindestens 6 Monate keine weiteren Osram-Aktien kaufen und kein weiteres Angebot auflegen.
Der ams-Chef Alexander Everke warb einmal mehr bei Osram-Aktionären und -Mitarbeitern für das Angebot. "Um die Werthaltigkeit unseres Angebots zu unterstreichen haben wir eine umfassende Zusammenschlussvereinbarung (Business Combination Agreement) abgeschlossen, einschließlich erweiterter Stakeholder-Verpflichtungen und Schutzklauseln für Osram-Mitarbeiter zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Produktionsstandorten in Deutschland", so Everke.
Mitte November hat die Osram-Führung ihren Widerstand gegen die Übernahme durch den steirischen Chip- und Sensorhersteller aufgegeben. Osram-Vorstandschef Olaf Berlien spricht nun von einem "attraktiven Angebot für unsere Aktionäre, für die Mitarbeiter und für das Unternehmen als Ganzes". ams hatte Zugeständnisse gemacht und den Osram-Vorstand damit auf seine Seite gezogen.