Die AUA plant ein Sparpaket, dem 700 bis 800 Jobs zum Opfer fallen sollen, also ein Zehntel aller Arbeitsplätze. Alfred Junghans, Vorsitzender des Betriebsrats Boden bei der AUA, will erst einmal auf Details warten, bevor er über Kampfmaßnahmen nachdenkt. "Im Moment wüssten wir nicht, wogegen wir streiken sollen", so Junghans im "ORF-Morgenjournal".
Der Betriebsrat verwies, wie vor ihm schon Unternehmenschef Alexis von Hoensbroech, auf die natürliche Fluktuation im Unternehmen, anstehende Pensionierungen und Piloten, die ohnehin zur Mutter Lufthansa zurückkehren werden. Man werde sich aber "jeden einzelnen Fall anschauen" und dort, wo Personen ihren Arbeitsplatz verlieren "entsprechende Sozialpakete schnüren". Aber es gebe im Kollektivvertrag bereits einen bis 2023 gültigen Sozialplan, "den werden wir auch dort wo nötig einsetzen", so Junghans.
"Es hat Gespräche gegeben, es wurde uns die Marschrichtung vorgestellt", so Junghans zu seinem Informationsstand. Für das Umbauprogramm werde ein Zeitraum von 2 Jahren angenommen, "da kann man damit operieren". Der Betriebsrat "versucht in sozialpartnerschaftlicher Art und Weise vorwärts zu kommen. Ich würde im Moment Streik oder dergleichen gar nicht in den Raum stellen. Wir erwarten die Dinge die da auf den Tisch kommen." Es gehe um die Art der Umsetzung und den Umgang miteinander, "und dann werden wir relativ rasch die nötigen Maßnahmen beschließen, so das überhaupt nötig ist".
Junghans und sein Betriebsratskollege Harald Ramoser sind an einer anderen Front zur Zeit mit einer Klage der AUA-Führung konfrontiert, weil sie 2009 - als die AUA kurz vor der Pleite stand und Staatszuschüsse kassierte - ihr Gehalt verdoppelt hätten und damit seit zehn Jahren überzogene Gehälter bekämen. Die AUA fordert die Überzahlung für drei Jahre rückwirkend zurück.