100 Millionen Euro: Soviel soll die Austrian Airlines (AUA) ab kommendem Jahr einsparen müssen, mindestens die Hälfte davon soll sich durch Personal- und Sachkosten ergeben, berichtet die "Presse" unter Berufung auf Insider.
Demnach müsste ein großer Teil jener 1200 Stellen, die in den vergangenen Jahren neu geschaffen wurden, wieder gestrichen werden. Um 50 Millionen Euro einzusparen, so rechnet die Zeitung vor, müssten mehr als 500 Mitarbeiter ihren Job verlieren.
Problem für die zur Lufthansa-Gruppe gehörende AUA ist die Billig-Konkurrenz mit Marken wie WizzAir, EasyJet oder auch Ryanair, zu der der österreichische Ableger Lauda gehört.
Nach dem jüngsten Sparprogramm muss die AUA somit wohl noch einmal auf die Kostenbremse steigen. Zuletzt wurden Verbindungen gestrichen, die sich als wirtschaftlich nicht rentabel erwiesen haben, etwa nach Hongkong oder Havanna. Neue Flugzeuge sollen die Passagierkapazitäten erhöhen, doch offensichtlich reicht das nicht aus.
Umfassendes Sparpaket
AUA-Chef Alexis von Hoensbroech wird dem Artikel zufolge bei der Präsentation der Neunmonatszahlen nächste Woche die Hoffnung auf ein positives Ergebnis für dieses Geschäftsjahr offiziell aufgeben. Es drohten wieder rote Zahlen. Mit Rückendeckung der deutschen AUA-Mutter Lufthansa und des Aufsichtsrats habe er mit Finanzvorstand Wolfgang Jani ein umfassendes Sparpaket geschnürt.
Ebenfalls geplant sei der Ersatz der 18 Dash-Turboprop-Maschinen durch zehn Airbus A320 - mit weniger Flugzeugen sollen zweieinhalb Mal so viele Sitzplätze verkauft werden.
Kräfte in Wien gebündelt
Weiters würden, wie angekündigt, die Crew-Stützpunkte in den Bundesländern aufgelassen. Die deutsche Lufthansa übernehme die Deutschland-Flüge aus den Bundesländern. Parallel dazu sollen die Kräfte in Wien gebündelt werden: Die AUA übernimmt den Angaben zufolge die vier in Wien stationierten Flugzeuge samt Personal der Lufthansa-Tochter Eurowings, deren Wien-Basis de facto aufgelöst werde.
Im ersten Halbjahr flog die AUA heuer Verluste in Höhe von 53 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr war man im Juli noch von einem "knapp positiven Ergebnis", also einem kleinen Gewinn, ausgegangen. Der Mutterkonzern Lufthansa hatte der AUA aber mindestens 100 Millionen Euro Gewinn pro Jahr vorgeschrieben, damit Investitionen in die Flotte finanziert werden können. Dieses Ziel wurde noch nie ganz erreicht, in den Vorjahren war man aber mit 93 Millionen bzw. 83 Millionen Euro knapp dran.