Die Opel-Mutter PSA und Fiat Chrysler wollen zusammen der viertgrößte Autohersteller der Welt werden. Beide Konzerne einigten sich auf eine Fusion. Von Hochzeiten und Scheidungen in der Autobranche - ein Überblick über die wichtigsten Autofusionen der vergangenen Jahre, die nicht alle gelungen sind.

PSA-OPEL

2017 hatte PSA um Peugeot und Citroen die angeschlagene deutsche Traditionsmarke Opel übernommen. Diese befand sich unter der früheren US-Mutter General Motors in einer Dauerkrise. Durch harte Sparmaßnahmen schrieb Opel zuletzt erstmals wieder schwarze Zahlen. Die IG Metall will sich nach einer möglichen Fusion mit Fiat Chrysler für die "Eigenständigkeit" von Opel einsetzen. Bis Juli 2023 sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.

FIAT-CHRYSLER

Der italienische Fiat-Konzern mit Sitz in Turin hatte seinerseits bereits 2009 den US-Hersteller Chrysler aufgekauft. Dieser war nach der Finanzkrise 2009 pleite. Seit der endgültigen Integration Chryslers 2014 stehen die Italiener heute gut da. Allerdings brauchen sie einen Partner auf dem wichtigen asiatischen Markt sowie für die Entwicklung von Elektroautos - dabei könnte PSA helfen.

DAIMLER-CHRYSLER

Chrysler war vor seinem Kauf durch Fiat bereits einmal "verheiratet": Im Jahr 1998 fusionierte der deutsche Daimler-Konzern seine Automarke Mercedes mit dem angeschlagenen US-Konkurrenten. Die "Hochzeit im Himmel", wie sie der damalige Daimler-Chef Jürgen Schrempp nannte, wurde jedoch finanziell zum Albtraum. Schrempps Nachfolger Dieter Zetsche zog 2007 die Reißleine und verkaufte die meisten Chrysler-Anteile. Durch ihr US-Abenteuer verloren die Stuttgarter geschätzte 40 Mrd. Euro.

VOLKSWAGEN-PORSCHE

Als erfolgreicher gilt eine andere Fusion in Deutschland: Volkswagen übernahm 2012 vollständig Porsche, schon 2009 hatte VW knapp 50 Prozent der Anteile gekauft. Zuvor war der Versuch des Sportwagenherstellers gescheitert, VW zu übernehmen. Ein herber Rückschlag für Volkswagen war zuletzt der Dieselskandal, er macht dem größten deutschen Hersteller weiter zu schaffen.

FIAT-RENAULT

Ursprünglich wollte Fiat Chrysler mit dem größten französischen Hersteller Renault fusionieren. Im Juni 2019 platzte der Deal aber. Die italienische Regierung warf Frankreich "politische Einmischung" vor. Der französische Staat ist rund 15-prozentiger Anteilseigner von Renault und hatte unter anderem eine Standortgarantie zur Auflage gemacht.

RENAULT-NISSAN

Deutlich erfolgreicher war für Renault der Zusammenschluss mit dem japanischen Autokonzern Nissan: Bei letzterem übernahm Renault 1999 rund ein Drittel der Anteile, als Nissan kurz vor dem Bankrott stand. Der damalige Renault-Chef Carlos Ghosn sanierte Nissan nach Vorbild des eigenen Hauses und holte 2016 auch Mitsubishi ins Boot. Ende 2018 stürzte Ghosn über Betrugsermittlungen in Japan.

GEELY-VOLVO

Der chinesische Autobauer Geely hat in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt. 2009 übernahm Geely den kriselnden schwedischen Fahrzeughersteller Volvo vom US-Konzern Ford. Nachdem Geely-Eigentümer Li Shufu auch Hauptaktionär von Daimler geworden ist, verkündeten die Schwaben im Frühjahr 2019, die Produktion des Kleinwagens Smart nach China abzugeben.