Tesla ist im dritten Quartal überraschend in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat der Aktie des US-Elektroautobauers damit und mit guten Neuigkeiten aus China einen Höhenflug beschert. Nach zwei Quartalen in den roten Zahlen konnte das Unternehmen zwischen Juli und September einen Gewinn von 143 Millionen Dollar (128,6 Millionen Euro) verbuchen.
Analysten hatten angesichts der zuletzt schwachen Absatzzahlen der Fahrzeuge mit dem Schlimmsten gerechnet und waren von einem Verlust ausgegangen. Der Umsatz von Tesla lag nun im dritten Quartal bei 5,4 Milliarden Dollar. Die Aktie des Autobauers stieg im elektronischen nachbörslichen Handel um über 20 Prozent.
Die Freude der US-Anleger über diesen Quartalsgewinn hat den Konzern von Elon Musk am Donnerstag zum wertvollsten amerikanischen Autobauer gemacht. Die Tesla-Aktie stieg an der Wall Street im Verlauf um 17 Prozent auf 298 Dollar (268 Euro), was einen Börsenwert von 53 Milliarden Dollar ergab. Der Elektrowagen-Bauer überholte damit das Traditionsunternehmen General Motors (GM), das auf 51 Milliarden Dollar kommt.
Auslieferungsziel bleibt
Die Anleger würdigten damit auch Äußerungen von Firmenchef Elon Musk, der sich "vollkommen zuversichtlich" zeigte, das jährliche Auslieferungsziel von 360.000 bis 400.000 Neuwagen noch zu schaffen. Tesla habe es geschafft, zuletzt seine Kosten entscheidend zu senken, deshalb sei die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen, teilte das Unternehmen mit.
Tesla gab zudem den Start der Produktion auf Versuchsbasis in seiner neuen Fabrik in China bekannt. Die sogenannte Gigafactory in Shanghai sei in nur zehn Monaten gebaut worden und nun "bereit für die Produktion". Die Fabrik soll einmal eine jährliche Kapazität von 500.000 Autos erreichen. Tesla erhofft sich davon einen ordentlichen Produktionsschub und einen direkten Zugang zum dynamischen chinesischen Markt für Elektrofahrzeuge.
Fokus auf Energiesparte
Die Schwierigkeiten, die Nachfrage zu bedienen, sind schon lange ein Problem des US-Konzerns. Vor allem im vergangenen Jahr musste Tesla immer wieder das selbstgesteckte Produktionsziel anpassen. Nun zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich, im gesamten zweiten Halbjahr rentabel zu bleiben.
Das Unternehmen verwies auch auf weitere Bereiche außerhalb der Elektroautoproduktion: Die vergangenen zwei Jahre habe Tesla all seine Ressourcen für das Model 3 benötigt, sagte Musk. Nun habe sich der Absatz des für das Unternehmen so wichtigen Modells im zurückliegenden Quartal um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht und der Druck lasse nach. Tesla könne sich deshalb nun wieder stärker auf den Energiebereich konzentrieren, sagte Musk. Das Unternehmen stellt auch Solarpanele und Lösungen zur Stromspeicherung her.