Der neue Bischof der Evangelischen Kirche in Österreich, Michael Chalupka (er ist am 1. September 2019 Michael Bünker nachgefolgt, der in den Ruhestand getreten ist), hat in der Pressestunde am Sonntag erneut betont, dass er in der Diskussion rund um den Karfreitag weitere Verhandlungen führen will. Die Regelung, wie sie von der türkis-blauen Regierung im Februar getroffen wurde, sei nicht zufriedenstellend.
Zur Erinnerung: Die türkis-blaue Bundesregierung hatte das Karfreitags-Feiertagsproblem so gelöst, dass jene, die am Karfreitag, der für die evangelische Kirche ein Feiertag ist, frei haben wollen, künftig an diesem Tag Urlaub nehmen müssen. Mehr Urlaubstage gibt es dafür aber nicht. Ein Urlaubstag aus den bestehenden Urlaubstagen wird dafür als "persönlicher Feiertag" deklariert - mit einseitigem Rechtsanspruch des Arbeitnehmers. Arbeitnehmer müssen diesen "persönlichen Feiertag" drei Monate zuvor beim Arbeitgeber anmelden.
Eine Lösung, mit der Chalupka überhaupt nicht zufrieden ist. Er bedauert, dass damals kein runder Tisch zustandegekommen sei. Auch Kardinal Christoph Schönborn habe ja gesagt, er sei gesprächsbereit. Ziel der evangelischen Kirche sei immer der Karfreitag als Feiertag für alle gewesen. Möglich sei auch der Abtausch mit einem anderen Feiertag.
Chalupka erwartet sich jetzt von der künftigen Regierung neue Gesprächsbereitschaft zu dem Thema. Ziel müsse es sein, sich an einen Tisch zu setzen, und gemeinsam eine Lösung zu finden.