Der Volkswagen-Konzern hat einem Medienbericht zufolge angeblich in größerem Stil auch an den Automatikgetrieben seiner Fahrzeuge manipuliert, um die Abgase und Verbrauchswerte auf dem Teststand künstlich niedrig zu halten.
Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Aussagen von Beschuldigten im Dieselskandal gegenüber den Staatsanwaltschaften Braunschweig und München sowie interne Unterlagen des Unternehmens. Unter den Aussagen ist die eines führenden VW-Ingenieurs.
Zusätzliche Funktion
Danach enthielten in den USA sowie Europa Benziner, aber auch Diesel-Fahrzeuge mit Doppelkupplungsgetriebe eine Funktion, die das Schaltverhalten auf dem Teststand so steuerte, dass weniger CO2 und Stickoxide ausgestoßen wurden als auf der Straße. Auch sollen die Fahrzeuge auf dem Prüfstand teilweise weniger Sprit verbraucht haben.
Betroffen sind laut "Handelsblatt" zahlreiche Modelle des Konzerns, darunter Tiguan, Passat sowie Touareg, aber auch Audi-Modelle. VW hingegen betont, bei den Diesel-Fahrzeugen habe es sich nur um den Audi A7 und A8 gehandelt. Dabei habe es sich zudem nur um eine technische "Non-Konformität" gehandelt. Für beide Modelle verfügte das Kraftfahrt-Bundesamt jedoch 2017 einen verpflichtenden Rückruf.
Bei den Benziner-Modellen bestätigt das deutsche Verkehrsministerium CO2-Abweichungen, das KBA habe aber "keine Auffälligkeiten hinsichtlich der Verwendung unzulässiger Strategien" festgestellt. VW hatte im August wegen derartiger Schalt-Tricks bei Benzinern-Modellen in den USA insgesamt 100 Mio. Dollar (91,5 Mio. Euro) an Fahrzeugbesitzer gezahlt. Die Bewertung und regulatorische Fragen seien aber mit denen in Europa und Deutschland nicht zu vergleichen, so der Konzern.