Angesichts der wachsenden Furcht vor einem harten Brexit ist die Stimmung der britischen Unternehmen so schlecht wie seit fast acht Jahren nicht mehr. Die Geschäftserwartungen für die kommenden drei Monate sanken auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2011, wie aus einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage des Industrieverbands CBI unter 567 Unternehmen hervorging.
Diese Entwicklung sei über das gesamte Spektrum von Produktion, Dienstleistungen und Vertrieb zu erkennen. "Die Entscheidungsträger in den Vorstandsetagen des Landes haben die Politik in der vergangenen Woche mit schwerem Herzen verfolgt", sagte CBI-Chefökonomin Rain Newton-Smith mit Blick auf die hitzige Debatte im Parlament. "Bei allem Lärm darf nicht vergessen werden, wie wichtig es ist, die britische Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen."
Im Ringen um den Brexit hatten sich Premierminister Boris Johnson und die Opposition in der vergangenen Woche einen heftigen Schlagabtausch im Unterhaus geliefert. Johnson will Großbritannien am 31. Oktober notfalls auch ohne Abkommen aus der EU führen. Für die Wirtschaft ist dies das Schreckens-Szenario. Allerdings zwingt Johnson ein kürzlich von der Opposition durchgesetztes Gesetz, eine erneute Verschiebung zu beantragen, sollte ihm keine Einigung mit der EU gelingen.