An den Wänden, in den Vitrinen und Regalen Exponate, Schautafeln und Fotos aus der langen Historie des Skifahrens, fein assembliert in der frisch gestalteten Dauerausstellung des Wintersportmuseums Mürzzuschlag. Auf der Leinwand die Bilanzzahlen der letzten Wintersaison: Sie fallen für die steirischen Seilbahnbetreiber mehr als erfreulich aus. So konnte der Gesamtumsatz der Branche gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf 112 Millionen Euro gesteigert werden. „Die Passagierzahl ist mit vier Millionen in etwa gleich geblieben“, rechnete Fachgruppenobmann Fabrice Girardoni beim gestrigen Branchentreffen im Mürztal vor.

Auch bei der Wertschöpfung gab es ein Plus: Mit 1240 Arbeitsplätzen lag allein die Wertschöpfung der Seilbahnbetriebe bei 69,6 Millionen Euro; hochgerechnet mit den Gesamtausgaben der Seilbahnnutzer in den Urlaubsregionen ergibt das statt zuletzt 290 Millionen Euro jetzt 371,6 Millionen, die rund um die Bergbahnen erwirtschaftet werden. Allein an Umsatzsteuer ergibt das Staatseinnahmen von 104 Millionen Euro.

Fachgruppenobmann Fabrice Girardoni und Geschäftsführer Oliver Käfer in historischer Skimontur aus dem Wintersportmuseum Mürzzuschlag
Fachgruppenobmann Fabrice Girardoni und Geschäftsführer Oliver Käfer in historischer Skimontur aus dem Wintersportmuseum Mürzzuschlag © WKO/PASHKOVSKAYA


Ein Grund für das Wachstum liegt in der Luft: Das durch die breite Klimaschutzdebatte ausgelöste, sogenannte „Flugschämen“, also der Trend, auf Flugreisen zu verzichten, führt offensichtlich zu einer statistisch merkbaren Verschiebung der Urlauberströme hin zu den Bergen daheim, analysiert Fachgruppen-Geschäftsführer Oliver Käfer.

Hoffen auf Förderungen

Um das wachsende Interesse am Lodern zu halten, wird weiter großzügig in Infrastruktur investiert. So wurden für neue Gondelbahnen auf der Mariazeller Bürgeralm und der Schladminger Planai – gestern drehte die erste Zehnerkabine ihre Premierenrunde bis zur Mittelstation – insgesamt 34 Millionen Euro ausgegeben.

Noch einmal 30 Millionen Euro kommen landesweit für andere Projekte dazu, was in Summe ein gegenüber dem Vorjahr fast verdreifachtes Rekordinvestitionsbudget ergibt. Diesbezüglich hofft die Branche auf eine Fortsetzung der Ende des Jahres auslaufenden Förderoffensive des Landes für kleine und mittlere Skigebiete. „Wir brauchen die kleinen Betriebe bis hin zu Dorfliften, sie sind wichtige Freizeiteinrichtung und sorgen für Skifahrernachwuchs“, begründet Girardoni.