Die slowenische Fluglinie Adria Airways hat schon vor einiger Zeit ihre gesamte Flotte an eine Leasingfirma verkauft. Von insgesamt 18 Flugzeugen, die bei Adria registriert waren, hat sie bisher acht verloren, weil die Eigentümer die Leasingverträge gekündigt haben. Auch weitere Eigentümer haben angedeutet, die Verträge kündigen zu wollen. Adria Airways ist aber nicht die einzige Fluglinie, die mit Fliegern unterwegs ist, die ihr gar nicht mehr gehören.
"Früher wollten alle Fluggesellschaften ihre Maschinen selbst besitzen und versuchten dies über Bankfinanzierungen. Heute hingegen liegt die weltweite Quote für "Operating Lease" schon bei 50 Prozent - Tendenz zunehmend. Immerhin liegt das Kerngeschäft einer Airline ja nicht darin, Flugzeuge zu besitzen, sondern Passagiere von A nach B zu befördern", erklärte der ehemalige Chef des Leasing-Gebers Dr. Peters Group, Anselm Gehling, in einem Mitte 2018 geführten Gespräch mit airliners.de.
Unterschiedliche Leasingmöglichkeiten
Gehling erklärt auch, dass den Fluglinien unterschiedliche Angebote gemacht weden: "Wir bieten zum Beispiel einen Operating Lease an. Wir übernehmen also das reine Flugzeug und verleasen es für den Betrieb an die Airline. Sprich die Risiken des operativen Betriebs verbleiben beim Kunden. Dem gegenüber steht der Finance Lease. Da bieten wir einfach nur die reine Finanzierung an und die Airline bleibt Eigentümer des Flugzeugs. Das erste Modell hat für die Investoren den Vorteil, dass sie mit dem operativen Betrieb des Flugzeugs nichts zu tun, sie aber dennoch Eigentümer der Maschine sind."
Der Anteil der geleasten Flugzeuge steigt bei den Fluglinien kontinuierlich. Einen relativ geringen Anteil verzeichnet die Lufthansa mit rund 2,5 Prozent, bei Air France hingegen sind es schon 49,6 Prozent und bei British Airways 24 Prozent.