"Für Unternehmer ist es unverzichtbar, in dieser Weise vorzusorgen", sagt Erfried Bäck, der Präsident der Notariatskammer für Kärnten im Rahmen eines Pressegesprächs. Gemeint ist die Vorsorgevollmacht. Sie regelt genau, was passiert, wenn man aus irgendeinem Grund nicht mehr geschäftsfähig ist. "Wenn das nicht geregelt ist, bestellt das Gericht einen Erwachsenenvertreter. Und da kann in einem Betrieb viel Zeit vergehen, während der auch keine Entscheidungen getroffen werden können", so Bäck.

Tatsächlich würden immer mehr Unternehmer eine Vorsorgevollmacht aufsetzen lassen. Aber nicht nur seitens der Wirtschaft, auch generell gäbe es in den vergangenen Jahren eine zunehmende Nachfrage nach der Vorsorgevollmacht. Darin wird genau festgelegt, wer für eine Person handeln und Entscheidungen treffen darf, wenn diese es nicht mehr kann. "Und dieser Vertraute kann dann auch über die Behandlung im Fall einer Erkrankung entscheiden", so Bäck.

Erfried Bäck (links), Präsident der Notariatskammer für Kärnten und Vizepräsident Werner Stein laden gemeinsam mit den Kärntner Notaren wieder zu den Beratungstagen nach Klagenfurt und Villach
Erfried Bäck (links), Präsident der Notariatskammer für Kärnten und Vizepräsident Werner Stein laden gemeinsam mit den Kärntner Notaren wieder zu den Beratungstagen nach Klagenfurt und Villach © HORST

Rund 350 Euro verlangen Notare für die Erstellung einer solchen Vorsorgevollmacht. Je nach Beratungsaufwand kann es aber auch etwas mehr sein. Eine Patientenverfügung hält Bäck nur denn für sinnvoll, wenn beim Abschluss dieser bereits eine Erkrankung vorliegt, und man weiß, was im Zuge der Behandlung kommen könnte.

Grundbuchauszüge

Das Thema Vorsorge ist eines von vielen, über welche die Kärntner Notare bei den Beratungstagen am 28. September und 5. Oktober (siehe Info) Auskunft geben werden. Alles rund um Immobilien, Grundbuchauszüge und Erbschaftssachen werde im Zuge der Beratungstage ebenfalls häufig nachgefragt, erzählt Werner Stein, der Vizepräsident der Notariatskammer.

"Die Idee hinter den Beratungstagen an öffentlichen Orten ist die, dass wir zu den Menschen gehen, und sie nicht diese Hemmschwelle der Kanzlei haben", sagt Bäck. Im Hinblick auf Erbschaftssachen würden Notare immer versuchen, im Interesse beider Seiten Lösungen zu finden. Fragen kämen in dem Zusammenhang vermehrt zum Thema Patchwork-Familien und dem sich daraus ergebenden Erbrecht der Kinder.