Möglichst kleine Technologie, die möglichst großen Einfluss hat. So in etwa kann man die gängige Philosophie des steirischen Sensorspezialisten ams AG verknappen. Als aktuellstes Beispiel dient das, wie es von Unternehmensseite heißt, „weltweit kleinste digitale Näherungssensormodul“. Dieses nämlich will ams nun auch offiziell auf die Märkte entlassen.
Wo die Hightech-Sensortechnologie eingesetzt werden kann? Etwa bei kabellosen Kopfhörern, die sich ob rasant steigender Absätze gerade bei vielen Unternehmen zum Verkaufsschlager entwickeln. Per Näherungssensor erkennt der Ohrhörer mit ams-Technologie dann, ob er sich auch tatsächlich im Ohr befindet, die richtige Ortung soll längere Betriebszeiten garantieren.
Nummer Eins in vielen Sensor-Sparten
Das neue steirische Sensormodul beanspruche dafür gerade einmal „einen Kubikmillimeter Raum“, erklärt ams-Manager Dave Moon. Gleichzeitig sei es vom Volumen her „sechsmal kleiner“ als bisher verwendete Technologie. Nicht zuletzt würde die nun getrennte Positionierung der Fotodioden und der Detektoren für das Nah- und Fernfeld den Herstellern von Kopfhörern, Wearables oder anderen Mobilgeräten mehr Spielraum geben.
In Summe könnten die Produzenten ihre Geräte dadurch kleiner und leichter machen, die ams AG wiederum will mit dieser Technologie ihre Marktführerschaft ausbauen. Schon heute gilt der Zulieferer von globalen IT-Größen wie Apple als internationale Nummer eins bei Sensoren für Näherung, Umgebungslicht und Farbton sowie bei Sensormodulen für Mobiltelefone.
Zum „europäischen Champion“ (ams-Boss Alexander Everke) in Sachen Beleuchtungselektronik will das steirische Unternehmen indes durch den Kauf des Lichtkonzerns Osram aufsteigen. Im Übernahmekampf selbst deckt sich die ams an der Börse bereits mit Aktien des deutschen Unternehmens ein. „Wir kaufen als Firma aktiv Osram-Aktien und besitzen heute fast drei Prozent“, lässt Everke in München wissen.
Dort empfehlen Vorstand und Aufsichtsrat jetzt den Aktionären das ams-Angebot. Wenn auch mit Bauschmerzen. Offiziell heißt es von Osram, dass „die finanzielle Attraktivität des Offerts dabei höher zu gewichten ist als Kritikpunkte“. Heftigen Widerstand setzt es weiter von der Gewerkschaft. Diese wertet es nun gar als „feindlichen Akt“, wie ams um die Gunst der Anleger geworben habe.