Die IG Metall will aus Sorge um die Arbeitsplätze eine Übernahme des deutschen Beleuchtungsherstellers Osram durch den österreichischen ams-Konzern weiter verhindern. Die deutsche Gewerkschaft bekräftigte am Freitag ihren Widerstand gegen die befürchtete Filetierung des Traditionsunternehmens durch den Sensorhersteller aus der Steiermark.
"Die IG Metall hat sich aus diesen Gründen auch schriftlich an den Lead-Investor Allianz von Osram gewandt und ihn aufgefordert, seiner Verantwortung für den Industriestandort Deutschland gerecht zu werden", erklärte eine IG Metall-Sprecherin am Freitag in Frankfurt. Die Allianz solle nicht ihre Aktien einem Konzern aus Österreich andienen, "der das Traditionsunternehmen Osram zerschlagen will".
Erklärung am Dienstag
Die Erklärung der Gewerkschaft kommt kurz vor einem wichtigen Termin: Bis zum kommenden Dienstag müssen Osram-Vorstand und Aufsichtsrat erklären, was sie vom ams-Übernahmeangebot halten - so schreibt es die Rechtslage vor. Mit der aktuellen Stellungnahme der IG Metall ist klar, dass die Arbeitnehmervertreter im Osram-Aufsichtsrat nicht zustimmen werden. ams bietet den Osram-Aktionären 38,50 Euro pro Aktie, finanziert werden soll das mit Krediten in Höhe von über vier Milliarden Euro.
AMS ist kleiner als Osram und bereits jetzt hoch verschuldet. Deswegen befürworteten Osram-Vorstand und Aufsichtsrat bisher die Übernahme durch die US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle, die Standortgarantien abgegeben haben, aber nur 35 Euro je Aktie bieten. Noch ist unklar, ob die US-Unternehmen ihr Gebot erhöhen wollen.