Die Europäische Zentralbank (EZB) wird informierten Kreisen zufolge in ihren neuen Konjunkturprognosen voraussichtlich von einem schwächeren Wachstum ausgehen als bisher erwartet wird. Für heuer und nächstes Jahr sagen EZB-Volkswirte jetzt nur ein Wachstum voraus, das knapp oberhalb von ein Prozent liege, erklärten Insider.
Zudem werde für die kommenden Jahre damit gerechnet, dass die Inflation sowie die Rate für die Kerninflation, die schwankungsreiche Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, etwas verhaltener zunehme. Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab. Die neuen Prognosen sollen am Donnerstag nach der Zinssitzung veröffentlicht werden.
Weitere Lockerung?
Die neuen Prognosen dürften den Währungshütern zusätzliche Argumente an die Hand geben, um ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Erwartet wird ein ganzes Maßnahmenbündel, das Volkswirten zufolge eine Zinssenkung, Erleichterungen für Banken, einen neuen Ausblick und womöglich auch erneute Anleihenkäufe beinhalten könnte.
Noch im Juni hatten Notenbank-Volkswirte für heuer mit einem Wachstum von 1,2 Prozent gerechnet und für 2020 mit einem Plus von 1,4 Prozent. Auch für das Jahr 2021 stellten sie damals ein Plus von 1,4 Prozent in Aussicht. Die EZB veröffentlicht vier Mal im Jahr Konjunktur- und Inflationsvorhersagen ihrer Volkswirte. Sie sind stets ein wesentlicher Faktor für die geldpolitischen Entscheidungen der Euro-Wächter.