Der Handelsstreit und die schwächere Weltkonjunktur zwingen die chinesische Industrie zu den stärksten Preissenkungen seit drei Jahren. Die Erzeugerpreise schrumpften im August um 0,8 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking mitteilte. Die sinkende Nachfrage aus dem In- und Ausland bringe die Unternehmen dazu, die Preise zu senken, um neue Aufträge zu gewinnen.
An der Börse in Shanghai fielen die Aktienkurse, da die Preisentwicklung die Gewinnmargen belastet. Experten rechnen damit, dass der Druck auf den Exportweltmeister noch steigen wird, da die USA für den 1. Oktober und den 15. Dezember weitere Strafzölle angekündigt haben.
Lockerung der Geldpolitik?
Die Zentralbank könnte darauf mit einer Lockerung ihrer Geldpolitik reagieren. Das Finanzhaus ANZ rechnet mit einer Zinssenkung im vierten Quartal. Billigeres Geld kann Investitionen und Konsum anregen. Im zweiten Quartal war die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit 6,2 Prozent so langsam gewachsen wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr.