Wegen eines Pilotenstreiks hat die britische Fluggesellschaft British Airways am Montag fast alle Flüge in Großbritannien gestrichen. "Fast 100 Prozent" der Flüge würden annulliert, teilte das Unternehmen mit. Zugleich rief British Airways die Pilotengewerkschaft Balpa zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

Von dem Streik, der am Dienstag fortgesetzt werden sollte, könnten an beiden Tagen bis zu 300.000 Passagiere betroffen sein.

Zehn Ausfälle in Wien

Am Flughafen Wien fielen am Montag alle zehn Flüge aus. Die zehn Verbindungen nach und aus London - "fünf outgoing, fünf incoming" - wurden gestrichen, wie Flughafen-Sprecher Peter Kleemann am Montag zur APA sagte. Auch am Dienstag werden am Flughafen Wien wieder zehn Flüge ausfallen - zehn von insgesamt rund 660 Flügen, verwies der Sprecher auf die Relation.

British Airways bietet rund 850 Flüge pro Tag in Großbritannien an, ein Großteil davon startet an den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick. Der für Montag und Dienstag angekündigte Arbeitsausstand ist der erste Pilotenstreik in der Geschichte von British Airways. Die Gewerkschaft Balpa setzt sich für eine bessere Bezahlung der Piloten ein und fordert vor allem eine stärkere Beteiligung an den Unternehmensgewinnen.

Pro Tag bis zu 150.000 Betroffene

Am ersten Tag waren rund 145.000 Menschen von den Flugstreichungen betroffen, bis Dienstag könnten es doppelt so viele sein. Auch für den 27. September rief die Gewerkschaft bereits zu Arbeitsniederlegungen auf. Da Balpa nicht mitgeteilt habe, wie viele Piloten streiken würden, habe das Unternehmen keine andere Wahl gehabt, als fast alle Flüge zu streichen, erklärte British Airways am Montag.

Heathrow
Heathrow © AP

Die Fluggesellschaft entschuldigte sich für die Annullierungen und betonte, sie sei bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sie rief auch die Gewerkschaft eindringlich zu neuen Verhandlungen auf. Schon in den vergangenen neun Monaten hatten beide Seiten jedoch Gespräche geführt, ohne die Tarifstreitigkeiten beilegen zu können.

Das Angebot

Die Airline bot im Juli um 11,5 Prozent mehr Geld im Zeitraum der kommenden drei Jahre an - Balpa lehnte das ab und verwies auf Profitsteigerungen des Mutterkonzerns IAG in Höhe von zehn Prozent allein im vergangenen Jahr. Auch die Gewerkschaft zeigte sich grundsätzlich bereit zu neuen Verhandlungen - jedoch habe die Airline bislang keine Bereitschaft erkennen lassen, "sich zu bewegen", sagte Balpa-Chef Brian Strutton.