Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) neigen einem Bericht zufolge wegen der gestiegenen Konjunktursorgen dazu, auf der bevorstehenden Zinssitzung ein umfassendes Maßnahmenbündel zu beschließen. Diskutiert würden derzeit eine Senkung des Einlagensatzes, begleitet von Erleichterungen für Banken sowie eine erneute Änderung des Ausblicks. Viele Stimmen in der EZB würden zudem eine Wiederauflage der Anleihenkäufe unterstützen. Allerdings seien die Diskussionen noch im Fluss und aktuell noch nichts entschieden. Die EZB lehnt eine Stellungnahme zu den Informationen ab.
Widerstand für die Pläne kommen aus den nördlichen Mitgliedern der Euro-Zone.
„Die Lage hat sich verschlechtert“, sagt ein Insider. Anders als erhofft sei die Erholung der Wirtschaft bisher ausgeblieben. Besonders der sich zuspitzende US-Handelskonflikt, der die Weltwirtschaft und das Wachstum in der Euro-Zone zunehmend bremst, und die gestiegenen Unsicherheiten wegen des nahenden Brexit-Termins treiben die EZB um.
Die EZB hatte auf ihrer Zinssitzung im Juli bereits die Weichen für eine erneute Lockerung ihrer Geldpolitik gestellt. Sie verständigte sich darauf, eine Vielzahl von Maßnahmen zu prüfen – darunter Zinssenkungen und erneute Anleihenkäufe, mit denen Geld in die Wirtschaft gepumpt werden könnte.
Die nächste Zinssitzung der Euro-Wächter findet am 12. September in Frankfurt statt.