Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hofft im anstehenden Musterfeststellungsprozess gegen Volkswagen auf einen Vergleich mit dem deutschen Autobauer, um das Verfahren abzukürzen. "Die Musterfeststellungsklage lässt ausdrücklich einen Vergleich zu", sagte vzbv-Chef Klaus Müller der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag.
"Sollte Volkswagen hier also einen aus Verbrauchersicht attraktiven Vergleich vorschlagen, dann kann das alles wesentlich schneller gehen." Andernfalls werde sich der Prozess über Jahre hinziehen.
Start am 30. September
Am 30. September beginnt in Braunschweig der Musterfeststellungsprozess gegen Volkswagen im Dieselskandal, klagender Verband ist der vzbv gemeinsam mit dem ADAC. Der Klage schlossen sich bereits rund 430.000 Dieselbesitzer an. Im Falle eines Vergleichs kämen die Kunden "schneller an ihr Geld und der Konzern hätte Rechtssicherheit", sagte Müller. Der 30. September und die Tage danach "werden extrem spannend, es ist Rechtsgeschichte, die wir schreiben".
In dem Musterfeststellungsprozess will der vzbv zusammen mit dem ADAC vom Gericht feststellen lassen, dass Volkswagen mit der Abgasmanipulation Kunden vorsätzlich geschädigt und betrogen hat. VW sieht für Schadenersatzansprüche trotz der Manipulationen keine Grundlage. Im Fall eines für die Kläger positiven Urteils müssen die Beteiligten ihr Recht in separaten Prozessen durchsetzen.
Müller kündigte zugleich Musterfeststellungsklagen gegen weitere Autobauer an. "Glauben Sie mir, es wird nicht die letzte Klage gewesen sein, die wir auf den Weg gebracht haben", sagte er der "Augsburger Allgemeinen".