In der Diskussion um zwei ab morgen (Donnerstag) geplante Streiks der Ryanair-Piloten hat es unterschiedliche Entscheidungen aus Großbritannien und Irland gegeben. Während die britische Justiz am Mittwoch den Streik in Großbritannien erlaubte, untersagte die irische Justiz den für Irland geplanten Streik. In Portugal streikt das Ryanair Kabinenpersonal zwar, dortige Regeln machen den Streik aber zahnlos.
Die britische Justiz erlaubte den für Großbritannien geplanten Streik und lehnte damit die Forderung der Airline ab, ihn zu verhindern. In Irland hingegen untersagte der Oberste Gerichtshof einen Streik und kam damit einem ähnlichen Antrag der Billigfluggesellschaft nach. Ryanair hatte vor Gericht argumentiert, die Streiks dürften nicht stattfinden, solange noch Vermittlungsbemühungen liefen. Der Streikbeschluss der Gewerkschaft Forsa sei überstürzt erfolgt. Piloten der irischen Fluggesellschaft wollten am Donnerstag und Freitag in beiden Ländern gegen ihre Arbeitsbedingungen und für bessere Bezahlung streiken.
Keine Störungen erwartet
Trotz der Streikerlaubnis erwarte Ryanair für die beiden Tage keine erheblichen Störungen in Großbritannien, teilte die Airline am Abend mit. Verspätungen oder Flugwechsel seien aber nicht auszuschließen.
Auch für Portugal erwartet Ryanair trotz streikendem Kabinenpersonal keine großen Störungen, da die Fluggesellschaft einen von der Regierung vorgeschriebenen Mindestflugdienst eingerichtet habe, wie die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa meldete. Die dortige Gewerkschaft Sindicato Nacional do Pessoal de Voo da Aviação Civil (SNPVAC) kritisierte allerdings den vorgeschriebenen Mindestservice als einen weiteren Versuch der Regierung, das Recht auf Streiks zu untergraben.
Ryanair begrüßte das Urteil der irischen Justiz und erklärte, ohnehin habe nur eine "Minderheit der irischen Piloten" streiken wollen. Die Entscheidung der Justiz sei eine Erleichterung für die Kunden. Zugleich rief das Unternehmen die Piloten dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sie würden "sehr gut bezahlt", erklärte das Unternehmen. Die Forderungen der Piloten beziehen sich unter anderem auf eine bessere Bezahlung, Pensionsansprüche und Leistungen im Mutterschutz.
In Spanien droht im September ein zehntägiger Ausstand des Kabinenpersonals.