Die Inflation ist im Juli in Österreich mit 1,4 Prozent deutlich unter die 2-Prozent-Zielmarke der EZB gefallen. Die Teuerung ist damit noch weiter zurückgegangen, betrug sie im Vormonat Juni noch 1,6 Prozent. Wohnungsmieten verteuerten sich im Jahresvergleich aber um 3,3 Prozent und blieben erneut ein Preistreiber.
Günstiger wurde es für Reisefreudige: Flugtickets (-9,8 Prozent), Flugpauschalreisen (-3,3 Prozent) sowie Dieseltreibstoff (-2,9 Prozent) verbilligten sich im Jahresabstand, gab die Statistik Austria am Montag bekannt.
Die Preise für Wohnen und Restaurants waren für etwa zwei Drittel der Inflation verantwortlich. Abgesehen von den Mieten erhöhten sich auch die Betriebskosten für Eigentumswohnungen (+7,5 Prozent) und die Ausgaben für Haushaltsenergie (+3,1 Prozent), wozu überwiegend höhere Strompreise beitrugen (+5 Prozent). Die Ausgaben für feste Brennstoffe stiegen um 4 Prozent, jene für Fernwärme um 1,9 Prozent und jene für Gas um 1,2 Prozent, die Heizölpreise hingegen gingen um 1,9 Prozent zurück.
Höhere Preise in Restaurants und Hotels
Als Preistreiber erwiesen sich höhere Preise in Restaurants und Hotels (+3,2 Prozent). Etwas teurer wurden die Eintrittspreise in Freizeit- und Kultureinrichtungen (+1,3 Prozent). Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher ebenfalls tiefer in die Tasche greifen, die Preise für Gemüse stiegen um 5,2 Prozent, für Fleisch um 2 Prozent und für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,8 Prozent. Milch, Käse und Eier kosteten insgesamt um 2 Prozent mehr. Obst hingegen verbilligte sich um 6,2 Prozent.
Täglicher Einkauf verbilligt sich leicht
Der tägliche Einkauf (Mikrowarenkorb), der neben Nahrungsmitteln und Tageszeitungen oder Kaffee im Kaffeehaus enthält, verbilligte sich leicht um 0,1 Prozent. Der wöchentliche Einkauf, der auch Sprit miteinberechnet, stieg im Jahresabstand leicht um 0,4 Prozent. Preissteigerungen gab es auch bei Flachfernsehern (+11,7 Prozent) und Euromillionen (+13,6 Prozent).
Doch nicht alles wurde teurer. Deutlich billiger wurde im Vergleich zu Juli 2018 etwa Mobiltelefonie, und zwar im Schnitt um 6 Prozent. Nachrichtenübermittlung kostete um 4,5 Prozent weniger, Telefon- und Telefaxdienste wurden um 3,9 Prozent billiger. Auch an der Zapfsäule mussten Verbraucher weniger ausgeben: Treibstoffe verbilligten sich um 2,5 Prozent.
Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für Österreich betrug ebenfalls 1,4 Prozent.
Preisdämpfend gegenüber dem Vormonat Juni erwiesen sich die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe, deren Preise aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittlich um fast 13 Prozent fielen. Hauptpreistreiber waren saisonbedingt um fast 9 Prozent teurere Pauschalreisen.