Nach seinem Übernahmeangebot für Osram verhandelt der steirische Halbleiterkonzern ams mit dem deutschen Lampenhersteller nun über ein Rahmenabkommen für den Zusammenschluss. Die Gespräche über das strategische Konzept, Standorte und andere Eckpunkte fänden auf verschiedenen Ebenen statt, hieß es aus Unternehmenskreisen. Diese Woche, spätestens nächste Woche sei mit der Vereinbarung zu rechnen.
Der in der Schweiz börsennotierten Sensor-und Chiphersteller ams braucht diese, um sein in Summe rund 4,2 Mrd. Euro schweres Übernahmeangebot bei der deutschen Finanzaufsicht Bafin anzumelden, und sieht sich unter Zeitdruck. Denn für Osram liegt bereits ein Übernahmeangebot der US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle vor, die Annahmefrist für die Aktionäre endet am 5. September. Weil ams sein Gegenangebot noch innerhalb dieser Frist starten will und die Bafin 15 Werktage lang prüfen kann, wollen die Steirer ihr Angebot der Bonner Behörde möglichst bis Donnerstag vorlegen.
Anleger hoffen auf Nachbesserung
Die deutsche Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) begrüßte das Angebot von ams - mit der Einschränkung, dass 38,50 Euro je Aktie noch "keine angemessene Gegenleistung für die hervorragenden Perspektiven darstellen, die Osram langfristig gesehen haben dürfte". SdK-Chef Daniel Bauer regte an, dass ams den Osram-Aktionären neben Geld auch ams-Aktien anbietet. So könnten sie vom Wachstum des neuen Konzerns profitieren.
Die US-Investoren bieten 35 Euro je Aktie, also um rund 9 Prozent weniger als die Österreicher. NordLB-Analyst Wolfgang Donie hält ein Nachbessern für möglich und riet Anlegern am Dienstag, erst einmal abzuwarten.