"5G wird in alle Lebensbereiche vordringen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Breitbandversorgung im ländlichen Bereich", ist Jan Trionow, der Vorstandsvorsitzende von Drei Austria überzeugt. Er ist am Dienstag zum Start der fünften Mobilfunk-Generation in Pörtschach angereist. Die Wörtherseegemeinde hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einer Vorzeigeregion in Sachen Digitalisierung entwickelt. Seit 2017 kurvt hier ein autonomer Bus als österreichisches Leitprojekt durch die Straßen. Und auch die ersten intelligenten Lichtmasten wurden in Pörtschach in Betrieb genommen.
Die Digitalisierungspartnerschaft zwischen dem Land Kärnten und der ZTE Austria GmbH, einem Anbieter von Netzwerklösungen und Telekommunikationsgeräten, besteht seit 2016. Gemeinsam mit dem Telekommunikationsunternehmen Drei und in Kooperation mit dem Projekt "Smart Urban Region Austria Alps Adriatic (SURAAA) sowie ZTE und Land Kärnten hat sich die Gemeinde Pörtschach dann zum Ziel gesetzt, die erste 5G-Tourismusgemeinde zu werden, erklärt Walter Prutej, Projektleiter von SURAAA.
Der offizielle Start von 5G wurde am Dienstag auch gleich dazu genützt, zu zeigen, welche Möglichkeiten dieses neue Mobilfunksystem bietet, das effizienter und schneller als die bisherigen ist. Der Bee-o-Meter, ein 5G Bienenzähler, soll künftig als "Waffe" gegen das Bienensterben zum Einsatz kommen. Ein solcher smarter Bienenstock steht ab sofort auf dem Dach jenes Gebäudes in Pörtschach, in dem der Innovations- und Denkraum see:PORT untergebracht ist, wo auch der Startschuss für die 5G-Technologie gefallen ist.
Entwickelt wurde der Bee-o-Meter, ein smarter Bienenstock, von dem im Lakeside Park angesiedelten Unternehmen IoT40 Systems in Kooperation mit dem Telekomausstatter ZTE und Drei. Er zählt mithilfe der 5G-Technologie nicht nur die ausfliegenden und zurückkehrenden Bienen, sondern überwacht indirekt auch die diese umgebende Umwelt. "Ein Bienenzähler gegen das Bienensterben", beschreiben Christian Woschitz, Vorstandsvorsitzender von ZTE Austria, und Christian Inzko, Chef von IoT40 das System.
Treten in der Umgebung Umweltbelastungen mit messbaren negativen Einflüssen auf das Bienenvolk auf, schlägt der Bee-o-Meter Alarm. "Die Auswertung der Messdaten durch eine Künstliche Intelligenz in der Cloud erlaubt einen Rückschluss auf die Pestizidbelastung", erklärt Inzko. So werde ein effizientes Bio-Monitoring einer Region ermöglicht. Und in weiterer Folge könne ein solches System nicht nur für Bienen, sondern auch in anderen Bereichen der Landwirtschaft eingesetzt werden, so Inzko. Angestrebt wird vorerst eine Ausweitung der Bee-o-Meter-Plattform auf weitere Teile Kärntens, in Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten und der Kärntner Imkerschaft.
Auf dem Dach des see:PORT hat Drei-Chef Trionow mit dem dafür geeigneten Smartphone ZTE Axon 10 Pro 5G dann auch gleich einen gelungenen Ultra-Hochgeschwindigkeits-Test gewagt. Zu kaufen gibt es dieses im Majdic-Shop in Klagenfurt.
"Das was hier in Pörtschach passiert, ist Zukunft zum Anfassen. Die Gemeinde ist zu einem Innovationszentrum geworden und ist jetzt auch für digitale Nomaden erschlossen", freut sich Albert Kreiner, der Leiter der Abteilung 7 im Land Kärnten gemeinsam mit Pörtschachs Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz.
Astrid Jäger