Kroatien hat eine wichtige Weiche auf dem Weg zu einer künftigen Euro-Mitgliedschaft gestellt. Es beantragte am Montag die Teilnahme am europäischen Wechselkurs-Mechanismus (ERM 2), der eine Vorstufe zum Beitritt zur Euro-Zone bildet, wie Euro-Gruppen-Chef Mario Centeno in Brüssel mitteilte. Die Zusagen des Landes seien bei den Finanzministern der Gruppe bei einem Treffen am Montag begrüßt worden.
Kroatien will ab 2020 am ERM 2 teilnehmen. Ein Land muss mindestens zwei Jahre am ERM 2 teilgenommen haben, ehe es den Euro einführt. So soll sichergestellt werden, dass dessen Währung nicht zu stark schwankt. Sollten die Europäische Zentralbank (EZB) und die Euro-Staaten zustimmen, könnte das Balkanland frühestens 2023 der Währungsgemeinschaft beitreten.
In einer Umfrage der kroatischen Zentralbank aus diesem Jahr hatten sich 52 Prozent der Teilnehmer für den Euro ausgesprochen. 40 Prozent waren dagegen. Kroatiens Währungshüter lassen die Landeswährung Kuna derzeit in einer engen Spanne von 7,4 bis 7,7 Kuna zum Euro schwanken. Zuletzt stand die Landeswährung unter Aufwertungsdruck, worauf die Notenbank mit Devisenmarkt-Interventionen reagierte.