Die Energiekonzerne Verbund (Strom) und OMV (Öl und Gas) intensivieren ihre strategische Energie-Kooperation und wollen im Zuge dessen auch den möglichen Bau einer elektrolytischen Wasserstoffproduktion prüfen. Das kündigten die Chefs der beiden börsennotierten Konzerne, Wolfgang Anzengruber und Rainer Seele, am Montag an.
Bei diesem Verfahren wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen genutzt, um Wasser elektrolytisch zu spalten. Der so erzeugte "grüne Wasserstoff" kann für chemische Produktionsverfahren genutzt werden. Primär untersucht die OMV die Verwendung des Wasserstoffs zur Hydrierung von CO2, um so den CO2-Ausstoß aus den Industrieanlagen zu senken, heißt es.
In einer am Montag unterzeichneten Absichtserklärung verständigten sich Verbund und OMV auf eine weitere Intensivierung der strategischen Kooperation, die es bisher schon beim Joint Venture Smatrics, einem E-Mobility-Provider, gibt. Der Fokus der Kooperation liegt auf der Evaluierung und Umsetzung von Stromerzeugungs-, Speicher- und Power-to-X-Anlagen zur Erhöhung der Eigenversorgung an OMV-Standorten bevorzugt mit Energien aus erneuerbaren Quellen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
Internationale Projektmöglichkeiten werden geprüft
Geprüft werden zudem internationale Projektmöglichkeiten in Europa (Österreich, Deutschland und Rumänien), den Regionen Mittlerer Osten, Asien-Pazifik sowie Russland.
Erstes Gemeinschaftsprojekt soll die Errichtung der bisher größten Photovoltaik-Freiflächeninstallation in Österreich sein - vorgesehen an OMV-Standorten im Weinviertel in Niederösterreich. Auf einer Gesamtfläche von rund 200.000 m2 sollen etwa 60.000 PV-Module ca. 18 GWh (Gigawattstunden) Strom liefern. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für das 4. Quartal 2020 geplant.