2017 kamen Vorwürfe der Visegrád-Staaten (Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn) auf, Manner würde mit unterschiedlichen Rezepturen und somit unterschiedlicher Qualität der Mannerschnitte auf unterschiedlichen Märkten vertreten sein. Untermauert wurde diese Aussage mit sensorischen Test in den jeweiligen Ländern. Die Diskussion um angeblich unterschiedliche Qualitäten sorgte für eine europaweite Debatte.
Schon damals beteuerte das Süßwarenunternehmen Manner, dass die Rezeptur und die Qualität der Rohstoffe der im In- und Ausland beliebten Mannerschnitte unabhängig vom Markt, Land oder Kunden einheitlich sei.
Bestätigung von höchster Stelle
Die EU-Kommission hat nun die von der Gemeinsamen Forschungsstelle JRC (Joint Research Center) entwickelte einheitliche Methodik für bessere Vergleichsprüfung bei Lebensmittel angewandt, um diese Vorwürfe zu evaluieren. Die einheitliche Rezeptur der Mannerschnitten wurde in diesem Test nun bestätigt.
„Wir haben sofort nach dem Aufkommen dieser Debatte die Vertreter der Staaten zu Manner eingeladen, leider ohne Rückmeldung", erklärt Manner-Unternehmenssprecherin Karin Steinhart.
Der Ruf der Schnitte hat gelitten
"Zudem haben wir rund 60 Journalisten aus den Ländern durch die Manner-Produktion geführt, um ihnen vor Ort zu zeigen, dass wir nur mit einer Rezeptur produzieren.“
Mit einer Exportquote von etwa 60 Prozent hätten die Anschuldigungen zu einem falschen Eindruck des Unternehmens in den Ländern geführt und dem Ansehen geschadet, so Manner. "Wir freuen uns über die Richtigstellung der EU unseres Bildes im Auslands.“
Auch viele andere Produkte untersucht
Die Studie der EU bezieht sich nicht nur auf Manner-Schnitten. Die Vorwürfe waren 2017 auch gegen andere Produkte (Butterkekse, Fischstäbchen, Getränke) laut geworden.
Die Untersuchung hat aber keine systematische Benachteiligung osteuropäischer Länder bei der Qualität von Lebensmitteln und Getränken gefunden. Zwar war bei fast einem Drittel der nun untersuchten Lebensmittel aus 19 Ländern die Zusammensetzung trotz identischer oder ähnlicher Verpackung unterschiedlich. Es habe sich bei insgesamt 1.400 Produkten aber "kein einheitliches geografisches Muster" ergeben, das auf eine Benachteiligung Osteuropas hindeute, teilte die EU-Kommission am Montag mit.
Die EU betont, dass Unterschiede in der Zusammensetzung "nicht zwangsläufig einen Unterschied in der Produktqualität" bedeuten. Hersteller verweisen darauf, dass sie auf nationalen Märkten ihre Produkte auch den dortigen Geschmacksvorlieben anpassen.