Österreichs Parlamentarier wollen ein Verbot des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat in Österreich erreichen. Die FPÖ unterstützte heute einen entsprechenden Antrag der SPÖ.
Der Antrag ist mit einer Fristsetzung versehen, der Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft muss den Antrag für ein Glyphosat-Verbot bis zum 1. Juli 2019 behandeln. Eine Abänderung des Pflanzenschutzmittelgesetzes 2011 wäre damit schon "in der Sitzung des Nationalrates am 2. Juli 2019 möglich", heißt es in einer Aussendung des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
"Hinsichtlich des Inkrafttretens des Verbots werden noch Gespräche geführt, um allen Glyphosat-Verwendern eine entsprechende Übergangsfrist zu verschaffen, um auf umweltverträgliche und für Menschen ungefährliche Alternativen umsteigen zu können", kündigt FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer an.
ÖVP mit Antrag auf Teilverbot
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Pamela Rendi-Wagner bezeichnete das Pflanzengift in einer Aussendung als "höchstgefährlich". Die bisherigen Initiativen ihrer Partei seien bisher von jenen blockiert worden, "denen die Interessen der Agrochemie-Konzerne wichtiger waren als die Gesundheitsinteressen der Menschen". Jetzt ist "endlich Vernunft eingekehrt", zeigte sich Rendi-Wagner zufrieden.
Die ÖVP geht beim Glyphosat-Verbot nicht mit und bringen einen eigenen Antrag ein, der nur ein Teilverbot vorsieht. Dieser zielt darauf ab, dass das Glypohsat nur bei Kindergärten und anderen sensiblen Bereichen wie Schulen verboten sein soll.
Dass die Volkspartei der rot-blauen Initiative nicht zustimmt, begründet Bauernbund-Obmann Georg Strasser mit rechtlichen Gründen. Seiner Darstellung nach ist das Total-Verbot nämlich nicht EU-konform.
Indes erreicht die Prozesswelle wegen des Unkrautvernichters Glyphosat erreicht nun auch Australien. Dort verklagte ein Gärtner aus Melbourne die Bayer-Tochter Monsanto wegen der angeblich krebserregenden Wirkung ihres glyphosathaltigen Herbizids Roundup beim Obersten Gerichtshof des Bundesstaats Victoria. Es ist die erste Klage dieser Art in dem Kontinent, teilte seine Kanzlei Carbone Lawyers am Dienstag mit.