Google strebt eine Erlaubnis der US-Regierung an, weiter mit dem chinesischen Huawei-Konzerns im Geschäft zu bleiben. Dabei gehe es vor allem darum, Huawei-Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android versorgen zu dürfen, schrieb die "Financial Times" am Freitag.
Der Internet-Konzern argumentiere, dass ein Ende der Zusammenarbeit schlecht für die Sicherheit der Nutzer wäre, hieß es unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.
Schwarze Liste
Die USA hatten Mitte Mai Huawei auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind.
Zugleich lockerte US-Präsident Donald Trump aber die Maßnahmen für 90 Tage. Für Nutzer von Huawei-Smartphones bedeutet der Schritt unter anderem, dass Google die Telefone heutiger Huawei-Kunden bis Mitte August weiter in vollem Umfang mit Updates und Apps versorgen kann. Für die Verwendung von US-Technologie in neuen Produkten gilt die Lockerung aber nicht. Huawei kündigte bereits an, ein eigenes Betriebssystem für seine Smartphones spätestens im nächsten Jahr zur Marktreife zu bringen.
Einsatz für Ausnahme
Google warne nun in Gesprächen mit der US-Regierungsvertretern, dass das chinesische Betriebssystem mehr Software-Fehler als Android haben könnte - und damit leichtere Beute für Hacker wäre, schrieb die "Financial Times". Deshalb setze sich der Internet-Konzern in Washington für eine längere Lockerung der Regeln oder eine komplette Ausnahme von dem Verbot ein.
Huawei ist der zweitgrößte Smartphone-Anbieter der Welt und auch ein führender Netzwerkausrüster.