Fälschungen verursachen in Europas Wirtschaft Milliardenschäden. Alleine in Österreich summiert sich der Schaden in elf untersuchten Branchen auf gut eine Milliarde Euro, hat das EU-Amt für geistiges Eigentum (EUIPO) errechnet. Über 8.000 Jobs gebe es deshalb in Österreich weniger. EU-weit liege der Schaden bei 60 Milliarden Euro, fast 470.000 Jobs gehen verloren.
Auch wenn die Zahlen beeindruckend hoch sind, geht die EUIPO-Studie davon aus, dass seit der ersten Analyse im Jahr 2018 die Umsatzeinbußen auf EU-Ebene in allen untersuchten Branchen außer bei Bekleidung, Schuhe und Accessoires sowie Kosmetika und Körperpflegeprodukte zurückgegangen sind.
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Fast die Hälfte der Verluste (28,4 Milliarden Euro) entstand EU-weit im Sektor Bekleidung, Schuhe und Accessoires, wo durch Fälschungen fast 10 Prozent des Umsatzes verloren gingen. In Österreich alleine macht diese 634 Millionen Euro (9,1 Prozent der Verkäufe) weniger Umsatz. Dahinter folgen mit großem Abstand Kosmetika und Körperpflegeprodukte.
Die Verluste durch Marken- und Produktpiraterie entsprechen 7,4 Prozent aller Verkäufe in den elf untersuchten Branchen in Europa. Denn die rechtmäßigen Hersteller können dadurch weniger produzieren. Allerdings hat die EUIPO nicht einfach angenommen, es könnten gleich viele Originale wie Fälschungen verkauft werden, sondern beruft sich auf komplexe Modellrechnungen. Untersucht wurden die Branchen Kosmetika und Körperpflegeprodukte, Bekleidung, Schuhe und Accessoires, Sportgeräte, Spielzeug und Spiele, Schmuck und Uhren, Taschen und Koffer, bespielte Tonträger, Spirituosen und Wein, Arzneimittel, Pestizide und Smartphones.
Die EU-Agentur EUIPO hat ihren Sitz im spanischen Alicante. Sie ist für die Eintragung von Marken und Geschmacksmustern verantwortlich.