Die schwächere Konjunktur hat zum Jahresbeginn die Zahl der Überstunden in deutschen Betrieben leicht sinken lassen. Im Vergleich zum ersten Quartal sei der Umfang der Mehrarbeit sowohl in ihrer bezahlten als auch unbezahlten Variante pro Beschäftigtem im Schnitt um 0,4 Stunden zurückgegangen, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg.
Die Beschäftigten leisteten von Jänner bis März im Schnitt 6,4 bezahlte und 6,0 unbezahlte Überstunden. Das IAB beruft sich dabei auf eine repräsentative Wiederholungsbefragung von 30.000 Menschen. Insgesamt registrierten die Arbeitsmarktforscher im ersten Quartal 260,8 Millionen bezahlte und 244 Millionen unbezahlte Überstunden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 273,4 Millionen bezahlte Überstunden und 256,8 Millionen unbezahlte Überstunden gewesen. "Die Zahl der Überstunden geht mit der konjunkturellen Abschwächung seit dem vergangenen Jahr zurück", bilanziert IAB-Arbeitsmarktforscher Enzo Weber.
Insgesamt aber arbeiteten die Deutschen - gemessen an der Arbeitszeit aller Beschäftigten im ersten Quartal - deutlich mehr. Das sogenannte Arbeitsvolumen stieg zum Jahresbeginn 2019 auf 15,606 Milliarden Stunden - laut IAB ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2018. Die individuelle Arbeitszeit der Beschäftigten stieg allerdings nur leicht. Der Anstieg der Gesamtarbeitszeit sei vielmehr auf die im Vergleich zum Vorjahr wachsende Zahl der Erwerbstätigen zurückzuführen. Diese kletterte laut IAB binnen Jahresfrist von 44,37 auf 44,851 Millionen - ein Plus von 1,1 Prozent.