Rewe wolle Lekkerland komplett kaufen, teilte der Handelskonzern am Dienstag mit. "Die Unterwegsversorgung zählt zu den Bereichen mit den größten Wachstumsperspektiven im Lebensmittelhandel", hieß es zur Begründung. Zur Rewe International AG in Österreich gehören Billa, Merkur, Penny, Adeg, AGM und Sutterlüty.
Lekkerland zählt unter anderem Tankstellen, Kioske, Bäckereien, Schnellrestaurants und Einzelhändler zu seinen Kunden. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr mit rund 4900 Mitarbeitern einen Umsatz von 12,4 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebit) von 92,7 Millionen Euro erzielt. Es ist in sieben europäischen Ländern aktiv.
Stellenabbau ist nicht geplant
Rewe ist ungleich größer. Der Handelskonzern hatte 2018 mit über 360.000 Mitarbeitern in 22 europäischen Ländern einen Umsatz von mehr als 61 Milliarden Euro eingefahren. Zu Rewe gehören neben Supermärkten auch Baumärkte und Reiseveranstalter. Im klassischen Lebensmittelhandel kann Rewe durch Übernahmen in Deutschland kaum noch wachsen, denn das Bundeskartellamt hat die Branche im Visier. Die Wettbewerbshüter müssen auch der Lekkerland-Übernahme noch zustimmen.
Rewe bietet bereits in Rewe-to-go-Läden Snacks und Fertiggerichte an - etwa in Kooperation mit Aral. "Die steigende Mobilität (..) der Menschen führt dazu, dass die Nachfrage nach Produkten für die Unterwegsversorgung stetig zunimmt", hatte Lekkerland erklärt. Aber auch Tabakwaren hat das Unternehmen im Angebot. Hier sinken die Umsätze. Lekkerland verfügt zudem über ein eng geknüpftes Logistik-Netz - auch darauf bekommt Rewe nun Zugriff. Mit der Übernahme will Rewe einen neuen Geschäftsbereich "Convenience" aufbauen. Ein Stellenabbau sei nicht geplant, sagte ein Rewe-Sprecher. Auch die Lekkerland-Zentrale solle erhalten bleiben.