Der französische Autobauer Renault berät Medienberichten zufolge mit Fiat-Chrysler über eine engere Zusammenarbeit. Wie die "Financial Times" und das "Wall Street Journal" am Samstag berichteten, könnte sich Fiat-Chrysler möglicherweise der Herstellerallianz von Renault mit den japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi anschließen.
Die "Financial Times" schrieb auf ihrer Internetseite, die Gespräche über eine "enge" Zusammenarbeit seien schon weit fortgeschritten. Ob sie auch erfolgreich abgeschlossen werden, ist demnach aber noch offen. Gesprochen wird dem Bericht zufolge über verschiedene "Optionen und Strukturen" für eine Zusammenarbeit.
"Könnte auch um Zusammenlegung gehen"
Das "Wall Street Journal" schrieb, bei den Gesprächen über eine "umfassende" Zusammenarbeit könne es auch um eine "Zusammenlegung" von großen Teilen der Produktion beider Konzerne gehen.
Renault und Fiat-Chrysler wollten auf Anfrage keine Stellungnahme zu den Berichten abgeben. Würde Fiat-Chrysler der Herstellerallianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi beitreten, wäre das Bündnis mit Abstand der weltweit größter Autobauer. Bisher ringt es mit dem deutschen Autobauer Volkswagen um diesen Titel.
Renault-Chef Jean-Dominique Senard hatte zuvor erklärt, dass eine Fusion mit den Partnern Nissan und Mitsubishi derzeit kein Thema sei. Zunächst gehe es darum, die Zusammenarbeit der Autobauer zu verbessern, sagte er dem Radiosender France Inter. Die Debatte über einen Zusammenschluss der Unternehmen habe zuletzt für viel Aufregung gesorgt. In der Zukunft könnten sie sich darüber in aller Ruhe Gedanken machen, ergänzte Senard. Architekt und Motor der Dreier-Allianz war der frühere Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn, der inzwischen in Japan angeklagt ist. Nissan wirft ihm finanzielle Verfehlungen vor. Nach Ghosns Darstellung war der Streit über eine Fusion Hintergrund der Anschuldigungen.