In der EU treten ab Mittwoch neue Preisobergrenzen für Telefonanrufe und SMS ins EU-Ausland in Kraft. Gespräche von einem EU-Land ins andere werden dann mit 19 Cent pro Gesprächsminute und sechs Cent pro SMS gedeckelt. Zu diesen Beträgen kommt noch die Mehrwertsteuer dazu, sie liegt EU-weit zwischen 17 und 27 Prozent, in Österreich liegt der Normalsatz bei 20 Prozent.
Die EU-Kommission schätzt, dass sich etwa Anrufer, die zwei Stunden im Monat von Italien nach Belgien telefonieren, gesamt rund 78 Euro im Monat ersparen. Im Durchschnitt sei der Standardpreis für einen Festnetz- oder Mobilfunkanruf ins EU-Ausland drei Mal höher als für einen Inlandsanruf, eine SMS ins EU-Ausland kostet demnach doppelt so viel wie im Inland.
Österreicher wollen mehr Auslandsgespräche führen
In einer Eurobarometer-Umfrage erklärten 25 Prozent der Österreicher, sie würden wahrscheinlich mehr Auslandsgespräche führen und SMS in andere EU-Länder schicken, wenn die Kosten dafür niedriger wären. EU-weit antworteten nur 20 Prozent entsprechend positiv auf eine solche Frage.
Roaming 2017 abgeschafft
Nach der Roaming-Verordnung von 2017, die Gesprächstarife mit Mobiltelefonen im EU-Ausland begrenzt, ist die Deckelung der Auslandsgespräche ein weiterer Eingriff der EU in die EU-weiten Telefonpreise. Die neuen Vorschriften gelten aber nur für Privatkunden, da Geschäftskunden ohnehin attraktivere Tarife erhalten.
"Die neuen Telekommunikationsvorschriften werden der EU insgesamt helfen, den wachsenden Konnektivitätsbedarf der Europäerinnen und Europäer zu decken und die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu steigern", sagte EU-Kommissionsvize Andrus Ansip.