Der defizitäre Elektroauto-Pionier Tesla kann mit seinem Paket aus neuen Aktien und Aktienanleihen mehr frisches Kapital einsammeln als ursprünglich erwartet. Das Unternehmen teilte am Freitag mit, bis zu 2,7 Milliarden Dollar (2,41 Milliarden Euro) aufzunehmen. Tags zuvor war von 2,3 Milliarden Dollar die Rede. Das deutet darauf hin, dass das Anbot von Tesla an der Börse auf hohe Nachfrage stieß.
Die Ausgabe neuer Aktien würde demnach rund 850 Millionen Dollar einbringen, etwa 200 Millionen Dollar mehr als zunächst angepeilt. Auch Tesla-Chef Elon Musk selbst stockte seinen Aktienerwerb auf 25 von zehn Millionen Dollar auf.
Tesla tief in den roten Zahlen
Die schon länger am Markt als dringend notwendig erachtete Geldaufnahme sorgte für Erleichterung bei den Anlegern. Die Sorgen über die Zukunft der Elektroautoschmiede, die mit ihren ersten Modellen die traditionellen Autobauer beim Umschwung zu saubereren Stromfahrzeugen auf Trab brachte, wachsen seit Monaten.
Denn Musk konnte nach jahrelangen Verlusten die versprochene Wende zu einem profitablen Unternehmen nicht schaffen, weil das neue Model 3 trotz hoher Bestellungen nicht schnell genug in großer Stückzahl zu den Kunden rollt. Gleichzeitig hat Tesla mit einem Fabrikbau in China, einem neuen SUV-Modell und einem Elektrolaster weitere teure Projekte vor. "Der Markt atmet mit einem Stoßseufzer auf", sagte Craig Irwin, Analyst von Roth Capital. "Jetzt müssen sie wieder an die Arbeit und anfangen, mehr Autos zu verkaufen."