Helmut Eder denkt am Liebsten an die Zukunft: "Mit Gengenetics in Salzburg gehen wir in Richtung personalisierte Medizin. In der Onkologie kooperieren wir mit der Mayo-Klinik in Rochester, USA." Immer einen Schritt voraus, mit Visionen Vorreiter zu sein, darin stimmen er und Gattin Peri überein, sei der Spirit, der die Humanomed Gruppe mit 1100 Beschäftigten blühen ließ. Gerade erst hat der 73-Jährige mit Sohn Johannes den Innovationsstaatspreis und die Nominierung für den Digitalisierungsstaatspreis gewonnen. Für die erste digitale Klinik, mit der in der Humanomed IT Solutions entwickelten Software.

Meisterstück Kurzentrum Althofen

"Mich hat immer das Neueste interessiert, auch wenn viele meinten, das geht nicht. Ich wollte nie Verwalter sein", sagt Eder. So stand schon am Anfang der Unternehmerkarriere, noch im WU-Studium, ein großer Shift. Die Zupack-Selfpack für Milchpackungen war so erfolgreich, dass es "mit Tetrapack nur eines gab: Krieg oder Verkauf." Der Deal legte das Fundament für das Kurgeschäft. Mit Helmut "Pipsi" Mayr und Baumeister Josef Willroider sen. baute Eder 1972 das Kurzentrum Althofen. Das Ende der deutschen Bäderkur stürzte Hochburgen wie Gasteinertal und Semmering in die Krise. "Wir stellten um und sagten nicht mehr Gast, sondern Patient."

Sanatorium Villach

1979 hatte Althofen nicht nur Verträge mit der Sozialversicherung, sondern auch ein Sanatorium. "Wir schlossen die ersten Rehab-Verträge ab. Der Bedarf nach Versorgung in einem weiteren Sanatorium mit Schwerpunkt Orthopädie stieg. Wir hatten alles, nur kein Geld", erinnert sich Eder.

Vertrauensvoll stiegen große Krankenversicherer – Städtische und Austria, heute Uniqa – mit ins Boot. So wurde 1985 das Sanatorium Villach erbaut. Wieder dachte Eder kühn: "Wir waren fünf Jahre lang die Einzigen in Kärnten, die ein MRT hatten. Sogar die Uni-Klinik Laibach schickte Patienten zu uns."

Kein Wunder, dass der Anteil Privatversicherter in Kärnten von elf auf 18 Prozent stieg. Ein bald bis Harbach und Großgerungs (NÖ) reichendes Kur-Imperium mit Mayr und Willroider wurde entflochten. Wie auch das Tourismus-Engagement der MEW-Gruppe mit Betreiber-Insolvenzen von Robinson Clubs auf Nassfeld und Katschberg beendet wurde.

Sanatorium Maria Hilf

Stattdessen folgte der größere Schritt: nach Maria Hilf, von Kreuzschwestern geführt, von Versicherern gekauft, 2008 von der Humanomed. "Da haben wir 34 Millionen Euro investiert", erinnert sich Peri Eder, die für Innenarchitektur sorgte. Die Orthopädie von Althofen nach Maria Hilf zu verlegen: gefühlte Kindesweglegung, die Erfolg wurde. Im Konzert mit Franz Sonnberger und in der Kabeg "geparktem" Personal. "Ich bin stolz, dass kein Mitarbeiter gekündigt hat."

Stolz sind Helmut und Peri Eder vor allem auch auf Tochter Julia (40) und Sohn Johannes (37) mit ihren Familien und "bereits vier Enkelkindern, bald fünf".