Im Grazer Entwicklungszentrum des Halbleiter-Konzerns Infineon wird der Platz knapp. Zu den bisherigen vier Gebäuden rund um den Metahofpark wird sich bis zum Sommer 2020 noch ein weiteres gesellen. Es wird Raum für rund 290 Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung bieten. Am Mittwochnachmittag hat der Spatenstich stattgefunden, die Fertigstellung ist für Sommer 2020 geplant.
Mit dem Neubau (Metahof V) kommen zu den bisher rund 9.000 Quadratmetern an Büro- und Laborfläche weitere 4.500 Quadratmeter hinzu. Der neue Komplex wird von der Bauwerk Projektentwicklung GmbH errichtet, die rund 20 Millionen Euro investiert, hieß es auf Anfrage der APA. Infineon wird sich einmieten.
Was Infineon in Graz entwickelt
Im Grazer Entwicklungszentrum des Konzerns treibt Infineon den weltweiten Einsatz von Mikroelektroniklösungenfür die Bereiche Mobilität, Sicherheit und dem Internet der Dinge voran. "In Graz entwickeln wir zukunftsweisende Technologien für Kontaktlos-, Sicherheits- und Sensorenanwendungen und bedienen damit aus der Steiermark heraus wesentliche globale Wachstumsmärkte", betonte Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG anlässlich des offiziellen Baustarts.
Mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen wie TU Graz, FH Joanneum, Silicon Alps Cluster oder Silicon Austria Labs ermögliche der Standort Graz weltweit anerkannte Spitzenforschung, hob Herlitschka hervor.
Erst vor rund einer Woche hatte sie in Linz zum Spatenstich für ein neues F&E-Gebäude von Infineon-DICE angesetzt. Auch dieses soll im Sommer 2020 bezogen und Raum für 400 Arbeitsplätze bieten.
Autonomes Fahren
"Im neuen Gebäude entstehen vorrangig Arbeitsflächen für Forscher und Forscherinnen aus dem Bereich Automotive", erläuterte der Leiter des Entwicklungszentrums, Stefan Rohringer. Der Fokus liege auf der Entwicklung neuer und sicherer Lösungen für automatisiertes und autonomes Fahren: "Dazu gehören vor allem Lidar-Komponenten für den Einsatz in Fahrerassistenzsystemen, die neben Radarchips eine wesentliche Voraussetzung für autonom fahrende Fahrzeuge sind", schilderte Rohringer. Rund 200 der 290 F&E-Arbeitsplätze in den neuen Büros und Laboren werden von bereits bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern belegt werden.
Auf die mit der Standorterweiterung einhergehenden künftigen Arbeitsplätze verwies der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Zudem unterstreiche der Spatenstich die Bedeutung der Steiermark als Hochtechnologiestandort, so der Landeshauptmann. Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) hob die positiven Synergieeffekte durch die Erweiterung hervor.