Die ÖBB wollen von der mehrheitlich privaten Westbahn alle 17 Züge kaufen, berichtet der "Kurier" am Montag online. Seitens der ÖBB heißt es: "Wenn es auf dem Markt die Möglichkeit gibt, weiteres Zugmaterial zu bekommen, dann sehen wir uns das an. Damit können wir ältere Garnituren - wie die auslaufenden 4020er - möglicherweise früher austauschen."

Zu den Details der Ausschreibung könne man sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Der Kauf der Westbahn oder eines anderen Unternehmen sei kein Thema, heißt es in einem schriftlichen Statement der ÖBB gegenüber der APA.

Die Westbahn wiederum will dem Vernehmen nach bei einem großen chinesischen Bahnhersteller neue Triebwagengarnituren kaufen, schreibt der "Kurier". In China gibt es zwei große Bahnhersteller, die China South Locomotive & Rolling Stock Corporation (CSR) und die staatliche CNR Corporation.

Das sagt die Westbahn

Die Westbahn selbst, die seit 2011 auf der Strecke Wien-Salzburg fährt, äußert sich dazu laut Zeitung wie folgt: "Da die WESTbahn das einzige Bahnunternehmen in Österreich ohne Subventionen mit Steuergeld ist, müssen die WESTbahn und ihre Eigentümer jede Opportunität nutzen, die sich bietet, um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens langfristig abzusichern. Eine Opportunität besteht darin, dass die WESTbahn (anders als Staatsbahnen) viel rascher Fahrzeuge bestellen und damit geliefert erhalten kann. Zusammen mit dem neu entstandenen Gebrauchtzugmarkt entsteht dadurch eine Chance. Die WESTbahn plant daher, mit dem am schnellsten lieferfähigen Qualitäts-Lieferanten auf dem Weltmarkt ein noch weiter verbessertes Zugkonzept für Doppelstockzüge mit 200km/h rasch umzusetzen und gleichzeitig damit dem Bahnverkehr die schnelle Bereitstellung von jungen Gebrauchtzügen zu ermöglichen."

Die Westbahn-Eigentümer

An der Westbahn-Muttergesellschaft Rail Holding hält die Haselsteiner Familienprivatstiftung des Industriellen Hans Peter Haselsteiner 49,9 Prozent, die Schweizer Augusta Holding des Unternehmers Erhard Grossnig 32,7 Prozent und die französische Staatsbahn SNCF 17,4 Prozent.