Der Gründer des Jeans-Herstellers Diesel, Renzo Rosso, hat seine eigene Modemarke zwischenzeitlich langweilig und wenig ansprechend gefunden. "Wir waren ein bisschen altbacken geworden, einfach nicht mehr cool", sagte der 63-jährige Italiener dem deutschen "Handelsblatt Magazin", das am Freitag erschienen ist. "Wir waren vielleicht zu sehr auf Masse fixiert."
Rosso hatte Diesel 1978 mitgegründet und in den vergangenen Jahrzehnten einen internationalen Modekonzern aufgebaut. Vor neun Jahren verließ er die Führung des Unternehmens, kehrte mittlerweile aber wieder ins operative Geschäft zurück und will die Jeansmarke neu aufstellen, die in den vergangenen Jahren kriselte.
"Produkt muss im Vordergrund stehen"
Diesel müsse wieder begehrenswert werden, statt Teil von "Rabattschlachten, Diskontangeboten und Resterampen" zu sein, sagte Rosso. Das Produkt und nicht die Zahlen müssten im Vordergrund stehen. Der höchsten Führungsebene, die er "weitgehend rausgeschmissen" habe, habe es an Leidenschaft gefehlt, kritisierte er.
Weil Rosso die Marke nicht breiter positionieren wollte, habe er "große Umsatzeinbußen" hingenommen. Seit Anfang des Jahres gehe es aber wieder aufwärts. "Es dauert, bis auch die Kunden einen verstehen. In dieser Zeit muss man die Rechnung zahlen für die Versäumnisse der Vergangenheit."