In Deutschland ist die Deutsche Bahn in den Fokus der Spionagevorwürfe gegen Huawei gerückt - in Österreich lieferte Huawei das sogenannte OTN-Netz für die ÖBB, ein Optisches Transportnetz. Auf APA-Anfrage kalmiert die Österreichische Bundesbahn, es bestehe in keinem Fall ein Sicherheitsrisiko für den Zugbetrieb.
Das OTN (Optisches Transportnetz) ist ein Trägernetz für Datenverbindungen. "Da es als ÖBB-internes Netz ausgelegt ist besteht keine Möglichkeit Daten zu manipulieren. Die Vorwürfe haben direkt keine Auswirkungen auf die Betriebsführung bis auf die erhöhte Sensibilisierung unsere Mitarbeiter", heißt es von der ÖBB-Konzernkommunikation.
Über das OTN-Netz werde keine Datenübertragung durchgeführt, die zum Steuern der Stellwerksanlagen relevant sei. Daher sei das OTN "kein Sicherheitsrisiko" für den Zugbetrieb.
Huawei ein "verlässlicher Partner"
Auf die Frage, ob seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Huawei Sicherheitsüberprüfungen eingeleitet worden seien, kommt vonseiten der Bundesbahn ein Bekenntnis zu Sicherheit als "ein wichtiges und wertvolles Gut". "Technisch ist das OTN Netz ein isoliertes Netz und hat geplant keine Schnittstellen realisiert, die es ermöglichen Daten abzugreifen oder zu manipulieren. Durch regelmäßige Prüfungen unsere Systeme könnten auch Unregelmäßigkeiten erkannt werden und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden", heißt es.
Im Zuge der digitalen Transformation gebe es Zusammenarbeit mit diversen Telekommunikationsspezialisten. Huawei sei als Sieger einer großen internationalen Ausschreibung für das optische Transportnetz hervorgegangen. Es handle sich um ein Übertragungssystem, das speziell für die Bedürfnisse von Industrieumgebungen entwickelt wurde. "Das System liefert seit der Inbetriebnahme sehr zufriedenstellende Ergebnisse und gilt bereits jetzt als Vorzeigeprojekt für andere europäische Eisenbahnunternehmen", betont man bei der ÖBB-Pressestelle. "Die ÖBB haben Huawei als verlässlichen Partner kennengelernt."
Am Rande des Mobile World Congress in Barcelona ließen die ÖBB ja sogar wissen, dass sie die Kooperation mit Huawei "festigen" wollen.