"Gläserne Manufaktur" nennt sich das VW-Werk in Dresden, wo derzeit der Elektro-Golf von Volkswagen gefertigt wird. Das Gebäude mit riesigen Glasfronten im Industriegebiet der sächsischen Hauptstadt lädt Besucher ein, die hier die Produktionslinie des Elektroautos besichtigen können. Der "grüne" Strom für das Ganze wird in Österreich beim Verbund gekauft, auch für das VW-Werk in Zwickau.
Der Verbund-Strom hilft dem Autobauer bei der CO2-Bilanz des Autos. Derzeit wird hier der Elektro-Golf zusammengebaut, sprich Karosserie und Elektromotor werden in einer "Hochzeit", wie es die Autobauer nennen, vermählt. Während die Produktion des E-Golfs sehr transparent gehandhabt wird, zeigt man sich bei den Managern betreffend der nächsten Generation der Elektroautos von VW eher bedeckt.
Fahrzeug wird um Batterie gebaut
Beim neuen E-Auto von VW, in der "ID"-Modellfamilie, soll es je nach Kundenwunsch eine abgestufte Reichweite der Batterie geben: Ein Kunde kann sich dann ein Auto mit einer Reichweite von 330, 450 oder 550 Kilometern aussuchen können. Der grundlegende Unterschied zum E-Golf: Dieser ist nur umgerüstet auf Elektroantrieb, während man bei der neuen Elektroauto-Generation das Fahrzeug um die Batterie herumbauen will.
Um die CO2-Ziele zu erreichen wird der Ausstoß der gesamten Fahrzeugflotte eines Anbieters gemessen. In der EU ist festgelegt, dass Neuwagen im Flottendurchschnitt im Jahr 2021 nicht mehr als 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen sollen. Wenn sich bis dahin der Anteil der Elektromobilität auf 15 Prozent hebe, könne VW das Ziel erreichen, gibt man sich bei den VW-Managern in Dresden zuversichtlich. Schwieriger werde dann die nächste Hürde, nämlich nur mehr 60 g CO2-Ausstoß pro Kilometer im Jahr 2030. Dafür müsste ein 40-prozentiger Anteil an Elektromobilität in der Flotte gelingen.
Vor dem E-Golf wurde in der "Gläserner Manufaktur" übrigens die VW-Luxuslimousine Phaeton hergestellt. Die Produktion des Phaeton wurde jedoch 2016 ganz eingestellt.