Die Technik macht es möglich: Anstelle von händisch ausgefüllten Formularen und stundenlangem Anstehen am Amt erledigt man den Steuerausgleich mit ein paar Klicks.
Doch das Finanzamt will selbst das vereinfachen. Seit einigen Jahren gibt es die antragslose Arbeitnehmerveranlagung. Das Finanzamt berechnet einfach die Steuergutschrift. 1,2 Millionen solcher Briefe hat das Finanzamt im Vorjahr verschickt.
Hier geht es zur Veranlagung auf Finanzonline.
Automatische Gutschrift im Schnitt bei 220 Euro
„Ich finde es gut, dass es diese Gutschrift gibt“, sagt Bernhard Koller, Leiter der Abteilung Steuer in der Arbeiterkammer Steiermark. Allerdings stört ihn, dass nicht jeder Arbeitnehmer sie bekommt. „Alleinerzieher sind von der automatischen Berechnung ausgeschlossen.“
Abgesehen davon könne man dieses Guthaben auch nur als eine Art Basis sehen. Nur 400.000 Bürger haben sich mit dem Betrag des Finanzamtes zufriedengegeben. Der Grund: „Im Schnitt liegt die automatische Gutschrift bei 220 Euro.“ Das sei fast immer weniger als den Bürgern zusteht, so Koller.
Nachrechnen bringt meist eine höhere Gutschrift
Viele Menschen wüssten nicht, was man alles absetzen kann. So kostet ein Fachbuch schnell über 100 Euro. Einen Teil kann man sich vom Finanzamt zurückholen. Selbiges gilt für die Zusatzversicherung für Klasse oder Privatarzt.
Wer sich eine halbe Stunde hinsetzt und die Veranlagung online selbst ausfüllt, könne daher auf 300 bis 350 Euro kommen. „Das ist doch ein guter Stundenlohn“, sagt Koller.
Die Steuerspartage
Noch mehr holt die Arbeiterkammer für ihre Mitglieder bei den Steuerspartagen heraus. „Im Vorjahr waren es im Schnitt rund 600 Euro.“ Bei 5683 Beratungsgesprächen summiert sich das auf die stolze Summe von 3,7 Millionen Euro, die vom Finanzamt rückerstattet wurden. Wobei Koller zugibt: „Zu uns kommen nicht die 08/15-Fälle. Da geht es oft schon um spezielle Anliegen.“
Die Steuerspartage der Arbeiterkammer finden zwischen 7. und 26. März in allen steirischen Bezirken statt. Zu den Terminen in der Steiermark kommen Sie hier. Und hier geht es zu den Terminen in Kärnten (18. März bis 3. April).
Roman Vilgut