Die Analysten sind sich einig: 2018 war das Jahr von Huawei. Mit dementsprechendem Selbstvertrauen tritt der Wachstumskaiser von China – in Europa erhöhte Huawei den Smartphone-Absatz 2018 um 50 Prozent – zurzeit auch auf der weltgrößten Mobilfunkmesse in Barcelona auf. Ein eigenes Dorf in Halle eins, ein riesiger Stand in Halle drei und viele weitere kleinere Nadelstiche am restlichen Areal.
Keine Spur von Verunsicherung also, obwohl die USA den Konzern offiziell der Industriespionage verdächtigen und man auch aus anderen Ländern zahlreiche kritische Stimmen vernahm.
Automatisierter Bahnbetrieb geplant
In Österreich sind diese weiter sehr leise. Im Gegenteil. „Wir wollen die Beziehung mit Huawei festigen“, sagt etwa Christian Sagmeister, der bei der ÖBB Infrastruktur AG den Geschäftsbereich Bahnsysteme leitet und in Barcelona gemeinsam mit Huawei zu einem Pressegespräch geladen hat. Man blicke bereits auf erfolgreiche gemeinsame Projekte zurück, zudem hätten die Bundesbahnen in Sachen Digitalisierung einiges vor. Im Burgenland etwa könnte schon bald eine Teststrecke für „Automatic Train Operation (ATO)“, also einen automatisierten Fahrbetrieb, in die Gänge kommen. Der gute Kontakt zu Netzwerk- und Mobilfunkspezialisten sei diesbezüglich von Vorteil.
Auf dem Gelände der „Fira Gran Via“ in Barcelona drehen sich indes die Gespräche weiter um die neuen Smartphones mit Faltbildschirmen. Während Huawei und Samsung ihre – ungeheuer teuren – Hoffnungsträger nur hinter Glasgefängnissen zeigen, ist Royole offenherziger. Faltbare Touchdisplays kann man am Stand des chinesischen Herstellers etwa auf Lautsprechern, Hüten oder T-Shirts sehen. Überstrahlt wird der heurige Kongress aber von 5G. Also jenem neuen Mobilfunkstandard, für dessen notwendige Frequenzen in Österreich jetzt – unter strengster Geheimhaltung – die Versteigerung begonnen hat.