Der Februar 2019 ist ein Monat der (halb-)runden Geburtstage von Internetdiensten. Facebook feierte zu Monatsanfang den 15. Jahrestag seiner Gründung, am Sonntag, dem 24. Februar, wurde Whatsapp 10 Jahre alt.
Whatsapp wurde im Februar 2009 von Jan Koum, der in der Sowjetunion der achtziger Jahre in einem kleinen Dorf in der Ukraine aufwuchs, und Brian Acton in Santa Clara, Kalifornien gegründet und am 24. Februar 2009 offiziell angemeldet. What’sApp, das klingt nach „What‘s up?“- „was ist los?“. Die Idee war es, hinter den Namen im Handy-Telefonbuch auch den jeweiligen Status der Person zu erfassen. Whatsapp wurde zum am schnellsten wachsenden Internetdienst der Geschichte.
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2014 wurde Whatsapp verkauft
2014 wurde Whatsapp von Facebook gekauft. Die beiden Gründer kassierten dabei die Summe von 22 Milliarden Dollar (rund 18 Milliarden Euro) und sicherten sich reitreichende Unabhängigkeit.
Der Messengerdienst wird heute nach Konzernangaben weltweit von 1,5 Milliarden Menschen genutzt, die Tag für Tag 65 Milliarden Nachrichten verschicken. Zum Zeitpunkt der Übernahme durch Facebook arbeiteten erst 50 Menschen bei dem Start-up. Whatsapp gilt als die „Killerapplikation“ für SMS. Die kurzen Handynachrichten beherrschten zuvor die mobile digitale Kommunikation, Whatsapp, das die eigene Telefonnummer als Benutzererkennung nutzt, löste SMS vielfach bereits ab.
Dienst schlank halten als Maxime
Die Gründer waren von Anfang an darauf bedacht, den Dienst schlank zu halten. "Keine Werbung! Keine Spiele! Kein Schnickschnack!", erinnert eine handschriftliche Notiz, die seit den Anfangszeiten am Tisch von Mitgründer Koum klebt. In den ersten Jahren wurden mehrere Sicherheitslücken in den WhatsApp-Systemen entdeckt, inzwischen läuft die Kommunikation zwischen Smartphones und Servern verschlüsselt, betont das Unternehmen. In einem Blogeintrag hatte WhatsApp-Gründer Koum 2009 versichert: "WhatsApp wird Deine persönlichen Daten niemals an irgendjemanden verkaufen. Punkt."
Kommt "Whatsappbook"?
Umso größer war die Aufregung, als Ende Jänner bekannt wurde, dass Facebook will das Versenden von Nachrichten zwischen seinen Diensten ermöglichen will. Das Unternehmen arbeite daran, "es einfacher zu machen, Freunde und Familie Netzwerk-übergreifend zu erreichen", sagte eine Facebook-Sprecherin damals. Die Inhalte sollen demnach verschlüsselt bleiben. Es gebe zu Beginn "dieses langen Prozesses" eine Menge Diskussionen darüber, wie dies funktionieren werde, sagte die Sprecherin. Kritiker unken schon, wir würden es künftig mit einem "Whatsappbook" zu tun bekommen.
Dem "NYT"-Bericht zufolge hofft Facebook die Kommunikation zwischen den Apps bis Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres ermöglichen zu können. Die Dienste sollen aber nach wie vor getrennt voneinander erhalten bleiben.
Zum Internetkonzern Facebook gehören auch die beliebten Smartphone-Apps Instagram und Messenger, mit jeweils mehr als einer Milliarde Nutzern. Bisher müssen Kunden im selben Dienst angemeldet sein, um miteinander kommunizieren zu können.
Eine erst vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie zeigt, dass die Österreicher Instant-Messengerdiensten wie Whatsapp verfallen sind: 93 nutzen Prozent diese regelmäßig, gegenüber 84 Prozent, die sich als Nutzer Sozialer Netzwerke zu erkennen geben.