"Der EZB-Rat wird wenn nötig immer Wege und Mittel finden zu handeln", sagte Chefökonom Peter Praet der "Börsen-Zeitung". So könnte die EZB ihren Zinsausblick anpassen und dies durch andere Maßnahmen ergänzen, falls sich die Euro-Wirtschaft stärker abschwächen sollte, meinte Praet. Auch Wertpapierkäufe gehören laut Praet zum Instrumentenkasten. "Das heißt aber nicht, dass sie unter den derzeitigen Umständen die bevorzugte Option sind."
Praet bezeichnete die Konjunkturabkühlung im Euroraum als "breiter und hartnäckiger als gedacht". Die Risiken hätten "zuletzt deutlich zugenommen". Auf seiner nächsten Sitzung Anfang März werde der EZB-Rat seine Einschätzung erneut auf den Prüfstand stellen.
Zinsanhebung 2019 höchst unwahrscheinlich
Aufgrund der schwächeren Konjunktur in der Welt und im Euroraum gehen Fachleute zunehmend davon aus, dass die EZB ihre lockere Geldpolitik länger als bisher geplant durchführen dürfte. Aktuell will sie ihren lockeren Kurs bis mindestens über den Sommer hinaus fortführen. Eine erste Zinsanhebung in diesem Jahr gilt unter Experten aber als immer unwahrscheinlicher, so dass die EZB ihr Zinssignal bald entsprechend anpassen könnte. Auch neue Langfristkredite für die Banken gelten als möglich.