Die Serienproduktion von Kästle-Skiern wird in Zukunft überwiegend in Tschechien erfolgen. Der Mutterkonzern der Vorarlberger Firma, die tschechische Unternehmensgruppe ConsilSport, habe Kästle in Nove Mesto na Morave einen eigenen Fertigungsbetrieb zugewiesen, berichtete der Branchennewsdienst SAZSport. Am tschechischen Standort bestehe eine Produktionskapazität von 100.000 Paar Ski.

ConsilSport hatte im vergangenen Jahr mehr als 90 Prozent an der Kästle GmbH übernommen. Der Sitz des Unternehmens blieb aber in der Vorarlberger Rheintalstadt Hohenems, das soll sich auch durch die Verlagerung der Produktion nicht ändern. Kästle verkaufte nach eigenen Angaben bis zur Übernahme durch ConsilSport 16.000 bis 18.000 Paar Ski pro Jahr, die in Hohenems hergestellt wurden.

Kustbahn-Rodel für Österreichs Team

Die Manufaktur in Hohenems werde man nun vor allem für Forschung und Entwicklung sowie für die Fertigung von Kleinserien und Composite-Teilen nützen, hieß es auf SAZSport. Beispielsweise werden dort die Kunstbahn-Rodel der österreichischen Nationalmannschaft gebaut.

"Um die Kästle-Wachstumsziele im Premiumsegment zu erreichen, ist es wichtig, dass Kästle einen eigenen modernen Fertigungsbetrieb für die Serienproduktion erhält", zitierte SAZ Sport Tomas Nemec, den Gründer und Eigentümer von ConsilSport. Er freue sich, mit dem Kästle-Team "den nächsten Gipfel am Wachstumskurs erklimmen zu können".

Wird in Hohenems ausgebaut?

Seitens Kästle wurde am Dienstagabend übrigens betont, dass es sich bei der Fabrik in Tschechien um eine zweite Produktionsstätte handle. Kleinserien etwa würden weiter in Hohenems produziert werden. Ein Mitarbeiterabbau sei nicht vorgesehen, "im Gegenteil, es wird daran gedacht, den Standort Hohenems auszubauen", hieß es.