EZB-Präsident Mario Draghi sorgt sich nach einer Reihe schwacher Konjunkturdaten um die Wirtschaft im Euroraum. Diese entwickle sich schwächer als erwartet, sagte er am Dienstag im Europaparlament in Straßburg. Draghi sprach von ausgeprägten Unsicherheiten. Immer noch müsse die Konjunktur in erheblichem Umfang geldpolitisch unterstützt werden, damit sich mehr Preisdruck aufbaue.
Die deutsche Wirtschaft, die größte in der Währungsunion, wuchs 2018 so langsam wie seit fünf Jahren nicht mehr.
"Es ist eine Abschwächung, die nicht auf eine Rezession zusteuert, die aber länger dauern könnte als bislang erwartet", so Draghi wörtlich.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte seit März 2015 in großem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere erworben, um die aus Sicht der EZB gefährlich niedrige Inflation anzuschieben. Ende 2018 wurden diese Käufe aber eingestellt, die sich bis dahin auf mehr als 2,6 Billionen Euro summiert haben. Doch die Geldpolitik soll auch weiterhin sehr locker bleiben. Die EZB will noch bis über den Sommer hinaus nicht an ihren Schlüsselzinsen rütteln. Der Leitzins liegt schon seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.