Beim französischen Gastronomieführer Gault&Millau sind nach Angaben des bisherigen Eigentümers Come de Chérisey russische Investoren eingestiegen. Sie hätten die nötigen Finanzmittel, um den Gourmetratgeber weiterzuentwickeln. Um welchen Betrag de Chérisey diese 100 Prozent verkauft hat, ist nicht bekannt.
Die Übernahme betreffe die Holdinggesellschaft, die Eigentümerin der Marke sei, fügte de Cherisey hinzu. Ausgaben in rund 20 weiteren Ländern würden jeweils selbstständig in einem Lizenzsystem geführt – das solle auch künftig so bleiben.
Christian Millau und sein Journalistenkollege Henri Gault hatten 1969 ihr eigenes Magazin gegründet, zu dem dann ein jährlicher Restaurantführer hinzukam. Mit diesem erkämpften sie sich einen Platz neben dem berühmten „Guide Michelin“.
Mit einem 1973 veröffentlichten Manifest prägten Millau und Gault den Begriff der „Nouvelle Cuisine“ – und trugen maßgeblich dazu bei, diese neue Kochbewegung weltbekannt zu machen. Gault war im Jahr 2000 gestorben, Millau 2017. Der „Gault&Millau“ bewertet Restaurants nach dem französischen Schulnotensystem mit 0 bis 20 Punkten.