Der Immobilienmakler Remax erwartet auch heuer eine ungebrochen starke Nachfrage nach Immobilien, wobei insbesondere Baugrundstücke gefragt sind. Prinzipiell gilt auch heuer: Die Lage bestimmt die Nachfrage und diese den Preis. Wohnungen und Häuser mit schlechter Anbindung am Land sowie aufgelassene Ladenlokale haben es schwer.
Über alle Gebiete, Immobilientypen und Preisklassen gemeinsam werde das Nachfrage-Plus drei Prozent betragen, nach zuletzt 3,9 Prozent. Das Angebot werde um ein Prozent zulegen, nach 1,3 Prozent im Vorjahr, schätzen die Remax-Makler.
Klar über der von der europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten allgemeinen Inflationsrate von zwei Prozent werden demnach Baugrundstücke (plus 5,5 Prozent), Eigentumswohnungen in zentralen Lagen (4,5 Prozent), Einfamilienhäuser in Siedlungslagen (3,7 Prozent), Häuser in Einzellagen (2,9 Prozent), Mietwohnungen in Zentrallagen (2,7 Prozent) und Eigentumswohnungen am Stadtrand (2,7 Prozent) teurer werden.
Stärkster Anstieg im Süden Österreichs
In Kärnten (5,1 Prozent) und in der Steiermark (4,9 Prozent) werden die Immobilienpreise im Durchschnitt am stärksten von allen Bundesländern steigen, erklärt Remax.
Land- und forstwirtschaftliche Flächen, der Stadtrand, das einst so begehrte Dachgeschoß, die Eigentumswohnung in einer Landgemeinde, das Wochenendhaus und die gewerblichen Immobilien hingegen werden 2019 nach Maklerschätzung unter einer zweiprozentigen Inflationsrate zu liegen kommen.
"Es geht aufwärts, aber etwas schwächer - und das ist gut so", meinte am Donnerstag Anton E. Nenning, Managing Director bei Remax, vor Journalisten. Eine weiterhin starke Nachfrage werde es im untersten Preissegment geben, was sich entsprechend auf die Preise auswirke.
2018: 30 Milliarden Transaktion
Laut Remax ist das gesamte Immobilien-Transaktionsvolumen in Österreich im Vorjahr von 28,1 auf über 30 Milliarden Euro gewachsen. Über 120.000 Immobilien wurden 2018 gekauft, ein kleines Minus gegenüber dem Jahr davor. Zuletzt lagen 2016 Angebot und Nachfrage in der Waage, 2018 war das Angebot leicht rückläufig, während die Nachfrage etwas stärker nachgab.
Remax, nach Eigenangaben das größte Maklernetzwerk des Landes, steigerte 2018 den Honorarumsatz um 12 Prozent. Rund 10.500 Transaktionsseiten mit einem Immobilienwert von mehr als 1,6 Milliarden Euro wurden abgewickelt. Das deutlichste Plus habe es in Salzburg und dem Burgenland gegeben. Für heuer hat sich Remax-Chef Bernhard Reikersdorfer die Erweiterung der Standorte in den Ballungszentren und den Ausbau des Luxussegmentes sowie des Gewerbebereichs vorgenommen.