Eine Umsatzwarnung des iPhone-Konzerns Apple hat nicht nur die Konjunktursorgen der Anleger befeuert, sondern auch die Aktien von ams heftig unter Druck gesetzt. Die in der Schweiz notierten Papiere des steirischen Halbleiterherstellers sackten am Donnerstag im Frühhandel zunächst um 12,05 Prozent auf 20,72 Schweizer Franken ab und im Verlauf des Vormittags sogar um bis zu 19 Prozent auf ein Fünf-Jahres-Tief von 19,12 Franken.
Vor Weihnachten am 20. Dezember standen die Papiere noch bei 20,31 Schweizer Franken. Zum Jahresauftakt am Mittwoch waren die Aktien noch 10,20 Prozent fester bei 23,56 Euro an der Schweizer Börse aus dem Handel gegangen.
Auch weitere Zulieferer leiden: Die Titel des im deutschen SDax gelisteten Konzerns Dialog Semiconductor sackten um 10 Prozent auf 19,43 Euro ab. ASM International, BE Semiconductor und STMicro gaben um bis zu 7,3 Prozent nach. Der Branchenindex verlor 2,4 Prozent.
"Das ist eine fatale Ankündigung von dem Technologieführer schlechthin", sagte ein Händler. Auch wenn die Umsatzwarnung nicht ganz überraschend komme, da sich Apple in den vergangenen Wochen öfter vorsichtig gezeigt habe.
Deshalb schwächelt Apple
Der ams-Großkunde Apple hatte nach Börsenschluss an der Wall Street am Mittwoch bekannt gegeben, dass das vergangene Weihnachtsgeschäft deutlich schlechter gelaufen ist als erwartet. Der iPhone-Konzern senkte die Umsatzprognose für die vergangenen drei Monate auf 84 Milliarden Dollar (73,70 Mrd. Euro), während zuvor 89 bis 93 Milliarden erwartet worden waren. Die Korrektur gehe vor allem auf die schwächeren iPhone-Verkäufe in China zurück, betonte Konzernchef Tim Cook.
Apple habe die allgemeine wirtschaftliche Abschwächung in dem Land und ihre Folgen unterschätzt, sagte Cook. Zu diesem Abschwung habe auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China beigetragen. Aber auch in einigen entwickelten Märkten seien nicht so viele Nutzer auf neue iPhones umgestiegen wie gedacht, räumte Apple ein - ohne die Länder zu nennen.
Die Apple-Aktie verlor im nachbörslichen Handel nach der Senkung der Prognose mehr als sieben Prozent. Auch die Papiere asiatischer Zulieferer wurden am Donnerstag in Mitleidenschaft gezogen. Ausführlichere Zahlen zu dem Weihnachtsquartal will Apple am 29. Jänner veröffentlichen.