Das Jahr 2019 hält für Konsumenten abermals zahlreiche wichtige Änderungen bereit. Ein Überblick.
Auslandstelefonate. Nach dem Ende der Roaming-Gebühren bei Telefonaten innerhalb Europas werden heuer auch Auslandstelefonate billiger. Telefonate von einem EU-Land in ein anderes dürfen künftig – ohne Mehrwertsteuer – maximal 0,19 Euro pro Minute, SMS maximal 0,06 Euro kosten. Diese neue Regelung tritt mit 15. Mai in Kraft. Derzeit variieren die Kosten für die betroffenen Auslandstelefonate in den verschiedenen EU-Staaten zwischen 0,05 und 0,8 Euro pro Minute.
Wertkartenhandys. In Österreich müssen sich Nutzer von Wertkartenhandys registrieren lassen. Vorgesehen ist folgendes Prozedere: Wer die Karte neu kauft, muss dies ab Jahresbeginn 2019 tun, für bestehende Nutzer ist der 1. September der Stichtag. Wer sich bis dahin nicht registriert, kann die Karte nicht mehr aufladen, kann aber weiter angerufen werden.
Neue Euro-Scheine. Mit dem 100er und dem 200er werden heuer ab 28. Mai gleich zwei neu gestaltete Euro-Banknoten in Umlauf gebracht. Die adaptierten Scheine wurden mit zahlreichen neuen Sicherheitsmerkmalen versehen. Völlig neu ist etwa das sogenannte „Satelliten-Hologramm“ auf der rechten oberen Seite der Scheine. Beim Kippen kreist das Euro-Zeichen „satellitenartig um die Zahl herum“. Zudem wurden die Geldscheinfarben ebenfalls geändert – der Hunderter wird etwas gelblicher, der Zweihunderter bräunlicher. Die kommenden 100- und 200-Euro-Scheine komplettieren die ab 2013 sukzessive neu eingeführte „Europa-Serie“ der Euro-Banknoten. Weiterhin gilt übrigens: Die Scheine der ersten Generation bleiben gültig und werden nach und nach von den Notenbanken ausgetauscht.
Stromtarife. Vor allem die Trennung der gemeinsamen Strompreiszone von Deutschland und Österreich, die im Oktober 2018 in Kraft trat, hat sich rasch auf die Großhandelspreise durchgeschlagen. Daher ist bereits seit dem Vorjahr (Salzburg AG, Energie Allianz) auch ein Anstieg der Haushaltstarife spürbar, der sich heuer fortsetzt. Mit Jänner kostet der Strom bei Energie Steiermark und der Tiroler Tiwag mehr. Insgesamt erhöhten zu Beginn des Jahres mehr als ein Dutzend Versorger die Stromtarife (vorwiegend kleinere Anbieter). Einen Überblick gibt’s online beim Energieregulator unter: e-control.at/tk
Lebensversicherung. Lange wurde verhandelt, seit Anfang 2019 gelten nun aber die neuen Regeln für den Rücktritt von Lebensversicherungen im Fall von Beratungsmängeln. Unzureichend aufgeklärte Versicherungskunden können nun nicht mehr „potenziell ewig“ von ihrem Vertrag zurücktreten. Bei einem Rücktritt wegen mangelhafter Belehrung im ersten Jahr wird nun die gesamte Prämie einschließlich der Abschlusskosten rückerstattet, aber ohne Zinsen. Ab dem zweiten bis zum Ende des fünften Jahres wird der Rückkaufswert ohne Abschlusskosten und ohne Stornogebühren ausbezahlt. Ab dem sechsten Jahr soll nur noch der Rückkaufswert abzüglich Stornogebühren erstattet werden. Die „normale“ Rücktrittsfrist für Lebensversicherungen beträgt unverändert 30 Tage.
Bausparen. Keine Bewegung gibt’s bei Bausparverträgen. Die Prämie verharrt bei 1,5 Prozent. Es gilt also, dass pro Jahr Einzahlungen bis höchstens 1200 Euro gefördert werden. Die maximal mögliche Prämie beträgt damit 18 Euro im Jahr.
Zukunftsvorsorge. Die Zukunftsvorsorge wird ebenfalls weiterhin mit 4,25 Prozent staatlich unterstützt, es ergibt sich aber dennoch eine Änderung. Einzahlungen werden bis höchstens 2875,18 Euro im Jahr mit der staatlichen Prämie gefördert, 2018 waren es 2825,60 Euro. Wie kommt es zu dieser Differenz? Die etwas höhere geförderte Maximaleinzahlung ergibt sich aus dem Umstand, dass diese von der ASVG-Höchstbeitragsgrundlage abhängt – und diese wurde angehoben.
Löhne und Gehälter. Es war vielfach ein zähes Ringen, das nun aber in vielen Branchen teils kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen bringt bzw. brachte. Bei den Metallern liegt der bereits seit November wirksame Lohnanstieg – gestaffelt – zwischen 3,0 und 4,3 Prozent (im Schnitt 3,46 Prozent). Für Beamte liegt die Erhöhung im Schnitt bei 2,76 Prozent, im Handel einigte man sich auf ein durchschnittliches Plus von 2,83 Prozent (die Bandbreite liegt zwischen 2,5 und 3,2 Prozent). Bei den Metallern tritt mit 1. Juli noch eine weitere Neuerung in Kraft: Ab diesem Zeitpunkt gibt es Zuschläge von 100 Prozent für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde bzw. ab der 51. Wochenstunde.
Pensionen. Auch die Pensionen steigen. In Zahlen sieht die Anpassung für 2019 wie folgt aus: Bezüge bis 1115 Euro werden um 2,6 Prozent angehoben. Danach sinkt der „Anpassungsfaktor“ bis zu einer Pension von 1500 Euro auf zwei Prozent ab. Wer zwischen 1500 und 3402 Euro Pension bezieht, erhält exakt die Inflationsrate von zwei Prozent abgegolten. Für Pensionen über der ASVG-Höchstpension, in der Regel Beamte, ist ein Pauschalbetrag von 68 Euro vorgesehen.